Seit Donnerstag, 10 Uhr, hält die Belegschaft des Wirtschaftsblatt eine „permanente Betriebsversammlung ab", berichtet Betriebsrat Herbert Geyer auf Standard-Anfrage. Um die Zeitungsproduktion nicht zu gefährden, wurde sie um 12.10 Uhr unterbrochen. Das muss nicht immer so betriebsfreundlich laufen, verlautete nach der Versammlung. Die hat beschlossen, das geplante Sparpaket zu „bekämpfen" (Geyer).

Der Aufsichtsrat hat Mittwoch entschieden, die Redaktion in neue Firmen zu verlagern. Nur zehn reine Zeitungsleute sollten den Kollektivvertrag für Journalisten behalten, DER STANDARD berichtete vorige Woche. Wer künftig in einer Art Agentur Print und Online versorgt, soll den Gewerbekollektivvertrag erhalten. Reine Onliner den IT-Kollektivvertrag.
Das will die Betriebsversammlung „nicht hinnehmen", berichtete Geyer. Die Form des Widerstands sei noch nicht beschlossen.

Der Vorstand fordert ab sofort bis Ende 2010 fünf bis zehn Prozent Gehaltsverzicht, Manager inklusive. Je höher das Einkommen, desto höher der Prozentsatz. Erst nach einvernehmlicher Klärung aller Rahmenbedingungen, fordert die Belegschaft des Wirtschaftsblatt.

APA fordert Journalisten-KV

Die Redaktionsversammlung der APA forderte ihren Betriebsrat per Resolution auf, in Verhandlungen mit dem Management "korrekte Vertragsverhältnisse zu sichern und für Freie MitarbeiterInnen herzustellen", also Journalisten-KV. Freie und künftige Mitarbeiter will die APA aber wie berichtet nach Gewerbe-KV anstellen. "Die Redaktionsversammlung behält sich weitere Maßnahmen vor."

Peter Kropsch, CEO der APA, betont, "dass in der APA keine Eingriffe in bestehende Verträge geplant sind. Zusätzliche Neuanstellungen von Journalisten - die es noch 2009 geben wird - sollen nach dem für Nachrichtenagenturen geltenden Gewerbe-KV erfolgen. Die Arbeitsverträge werden natürlich alle geltenden Bestimmungen des Journalistengesetzes enthalten." (Harald Fidler, DER STANDARD; Printausgabe, 26.6.2009)