Frankfurt - Bei der Deutschen Lufthansa wird ein Großteil der Flüge in Folge steigender Ölpreise teurer. Deutschlands größte Fluggesellschaft erhöht den Treibstoffzuschlag für Flüge innerhalb Deutschlands und Europas um drei Euro auf 24 Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Bei Langstreckenflügen werden die Zusatzgebühren ebenfalls auf vielen Strecken erhöht, auf bestimmten Linien aber auch verringert.

Grundsätzlich gebe es auf Langstreckenverbindungen künftig drei verschiedene Aufschläge, teilte die potenzielle AUA-Käuferin mit. Bei Flügen nach Südamerika, Zentral-, West- und südliches Afrika sowie zu Zielen im Fernen Osten und Südost-Asien müssen Passagiere künftig 92 Euro extra statt bisher 82 Euro zahlen. Bei Zielen in Nordamerika und Indien fallen demnach wie bisher 82 Euro an, und auf Verbindungen nach Ostafrika und in den Mittleren Osten verlangt die Fluggesellschaft mit 77 Euro fünf Euro weniger.

Bei Flügen nach Nordafrika, Israel, in den Libanon und nach Jordanien werden den Angaben zufolge künftig nur noch Treibstoffzuschläge wie auf Verbindungen innerhalb Europas verlangt. Dadurch werden Flüge in diese Länder und Regionen deutlich billiger, da für sie bisher der Langstreckenzuschlag berechnet wurde.

Die Lufthansa hatte die Treibstoffzuschläge zuletzt im Dezember gesenkt. Auf den innerdeutschen und innereuropäischen Strecken ist diese Preissenkung durch die Erhöhung zum 2. Juli wieder aufgehoben. Gleiches gilt auf den Flügen nach Südamerika, Zentral-, West- und südliches Afrika, in den Fernen Osten und nach Südost-Asien. Die Lufthansa behalte sich eine weitere Erhöhung der Zuschläge vor, teilte der Branchenführer mit. Seit Jahresanfang sei der Ölpreis um 50 Prozent gestiegen und dadurch auch die Beschaffungskosten für das Unternehmen.

Wirtschaftskrise bremst

Lufthansa kürzt angesichts der Wirtschaftskrise ihr Angebot. Im laufenden Jahr würden die Kapazitäten im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 1,6 Prozent sinken, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Investorenpräsentation des Unternehmens hervor. Vor allem im Premiumgeschäft sei die Nachfrage in den vergangenen Monaten stark eingebrochen, während sich die Economy-Class vergleichsweise stabil entwickle. Bisher hat die größte deutsche Airline ihr Angebot im Passagiergeschäft um 2,6 Prozent gekürzt und 23 Kurz- und Langstreckenflugzeuge geparkt. Weitere Kapazitätsreduktionen seien für den Winterflugplan 2009/10 geplant. (APA/AFP)