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Todd Stern auf der Konferenz in Mexiko

Foto: APA/EPA

Mexiko-Stadt - Der Klimaschutzbeauftragte der US-Regierung hat sich gegen eine weitreichende Reduzierung der CO2-Emissionen im eigenen Land gewandt. Zum Abschluss einer zweitägigen Konferenz in Mexiko-Stadt sagte Todd Stern am Dienstag, das Ziel einer Kürzung um 40 Prozent bis 2020, gemessen an den Werten von 1990, sei weder notwendig noch machbar.

Stern verwies auf die gegenwärtige Behandlung eines Klimaschutzgesetzes im US-Kongress. Dessen Fassung sieht nach mehreren Abschwächungen noch eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen um 17 Prozent gegenüber den Werten des Jahres 2005 vor; dieses Ziel soll bis 2020 erreicht werden. Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird dann eine Kürzung um 83 Prozent ins Auge gefasst. Diese Vorgaben des Waxman-Markey-Gesetzes seien "ein enorm ehrgeiziger Vorschlag für die Vereinigten Staaten", sagte Stern.

Experten im Auftrag der Vereinten Nationen haben jedoch empfohlen, sich ehrgeizigere Ziele zu setzen, um katastrophale Auswirkungen der globalen Erwärmung noch abzuwenden. So dringen sie auf eine Reduzierung um 25 bis 40 Prozent bis zum Jahr 2020.

Treffen der Treibhausgas-Produzenten

An dem "Major Economies Forum on Energy and Climate" nahmen Regierungsvertreter von 19 Staaten und der Europäischen Union teil. Zusammen stehen diese für 80 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen. Die auf eine Initiative von US-Präsident Barack Obama zurückgehende Konferenz sollte der Vorbereitung auf die Weltklimakonferenz in Kopenhagen dienen. Dort soll ein Nachfolgevertrag für das auslaufende Kyoto-Protokoll beschlossen werden.

Stern sagte, es gebe immer noch einige wesentliche Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien, aber es seien in Mexiko-Stadt auch Fortschritte erzielt worden. "Ich denke, wir werden in Kopenhagen eine erfolgreiche Vereinbarung bekommen", fügte der US-Regierungsbeauftragte hinzu. In der Abschlusserklärung wird allerdings nur von der Unterstützung gesprochen, "sich auf ein langfristiges Ziel bis 2050 zu einigen".

Gastgeber Mexiko stellte auf der Konferenz seinen Vorschlag eines "Green Fund" als Ergänzung zum bestehenden Handel mit Emissionsrechten ("Carbon Credits") vor. In diesen sollen mit Ausnahme der ärmsten Länder alle entsprechend ihrer CO2-Emissionen einzahlen. Der Fonds soll dann Projekte zur Luftreinhaltung finanzieren. (APA/AP)