Wien/Brüssel - Die Internationale Journalistenföderation (IFJ) hat die iranischen Behörden aufgerufen, die Sicherheit und die Freiheit aller Reporter zu gewährleisten, die über die Ereignisse im Iran Bericht erstatten wollen. "Die iranischen Behörden müssen umgehend alle inhaftierten Journalisten freilassen (...)", forderte IFJ-Generalsekretär Aidan White am Dienstag in einer Aussendung. Die Vereinigung verlangte zudem ein "klares Signal", dass Journalisten ohne Einschüchterung und Angst vor Inhaftierung arbeiten können.

Der Appell erfolgte nach Berichten über die Festnahme von bis zu zehn iranischen Medienleuten rund um die teils von Gewalt durch die Staatsmacht begleiteten Proteste gegen das Ergebnis der Präsidentenwahl, bei der nach offiziellen Abgaben Amtsinhaber Mahmoud Ahmadinejad wiedergewählt wurde. Auch ein Reporter des US-Nachrichtenmagazins "Newsweek" wurde festgenommen.

Ausländische Journalisten bekamen ihre Visa nicht verlängert bzw. wurden mit weitreichenden Einschränkungen belegt. Der ständige Korrespondent des britischen Rundfunksenders BBC, Jon Leyne, wurde ausgewiesen. Er wurde beschuldigt, die Unruhen in der Hauptstadt Teheran "unterstützt" zu haben. Laut der IFJ halten sich viele iranische Journalisten derzeit versteckt.

Die IFJ ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Journalistenorganisation. Ihren Hauptsitz hat sie in Brüssel. (APA)