Wo man hinschaut, fehlt oder geht ein starker Mann. Die Formel 1 macht nicht mehr, was Bernie Ecclestone will. Fifa-Präsident Joseph Blatter kann den überflüssigen Confed Cup in Südafrika nicht genießen, weil ihn die Fans durch übertriebene Lautstärke oder Abwesenheit nerven.

Hans Dichand montiert gerade den ÖVP-Machthaber Erwin Pröll ab, indem er ihn in eine Auseinandersetzung um den Präsidentenstuhl hetzt, die er gegen Heinz Fischer nicht gewinnen kann. Selbst der alpine Skisport, die verlässlichste Selbstvertrauensmaschine Österreichs, ist seit Hermann Maiers Verwelken heldenfrei.

Arnold Schwarzenegger hat im Film "Pumping Iron" in den 1970ern dem starken Mann die körperlichen Attribute des Bodybuilders hinzugefügt.

In einer Studie der Welt Anti Doping Agentur (Wada) wird die damals stark im Dopinggeschäft engagierte italienische Mafia als Ideen- und Geldspender des Films bezeichnet. Mr. Olympia Schwarzenegger, der laut Wada später Anabolikamissbrauch zugab, diente als Werbepuppe. Doch vom "Conan" und "Terminator" ist ein hilfloser Gouverneur übrig geblieben, der Kalifornien an den Rand der Pleite führte.

Immerhin, sein Samen ist aufgegangen. Sportiver Habitus und sportliche Betätigung sind entscheidende Merkmale im neueren politischen Anforderungsprofil. Ausnahmen wie Wiens Bürgermeister Michael Häupl, der wenigstens das Wohlergehen von Rapid und Austria sichert, bestätigen die Regel. Irgendwie tröstlich, dass ein wirklich Guter mehr haben muss als Muckis, Medikamente und Mundwerk. (Johann Skocek, DER STANDARD, Montag, 22. Juni 2009)