Sydney - Die Korruptionsvorwürfe gegen den australischen Premierminister Kevin Rudd sind offenbar haltlos. Wie die Polizei am Montag erklärte, erwies sich das zentrale belastende Dokument, ein E-Mail, als Fälschung. Das Mail sei von einem Dritten verfasst worden, hieß es in der Erklärung der Polizei weiter. Oppositionsführer Malcolm Turnbull hatte unter Verweis auf die angebliche Begünstigung eines Autohändlers den Rücktritt von Rudd und von Finanzminister Wayne Swan gefordert.

Die Polizei durchsuchte die Wohnung des Finanzbeamten Godwin Grech, dessen Zeugenaussage im australischen Senat die Affäre ins Rollen gebracht hatte. Dabei stellte sie fest, dass mit dem belastenden E-Mail etwas nicht stimmte. Rudd hatte bereits zuvor beteuert, er habe sich nichts zuschulden kommen lassen.

Nachbarschaftshilfe

Dem Regierungschef war vorgeworfen worden, er habe seinen politischen Einfluss geltend gemacht, um seinem Nachbarn, einem Autohändler, zwei Millionen australische Dollar (1,2 Millionen Euro) aus dem Rettungsfonds "OzCar" zu beschaffen. Später wurde Rudd dann beschuldigt, er habe vor dem Parlament in dieser Angelegenheit die Unwahrheit gesagt. (APA/AFP)