Washington - US-Präsident Barack Obama hat sich besorgt über den "Tenor und Tonfall" von Äußerungen des geistlichen iranischen Staatsoberhaupts Ayatollah Ali Khamenei geäußert. Der Regierung in Teheran müsse klar sein, dass die Weltöffentlichkeit die derzeitigen Vorgänge aufmerksam beobachte, sagte Obama am Freitag in einem CBS-Interview. Die Art des Umgangs mit "Menschen, die mit friedlichen Mitteln versuchen, sich Gehör zu verschaffen", werde zeigen, "was der Iran ist und was er nicht ist".

Beide Häuser des US-Kongresses stimmten am Freitag für eine Resolution, in der das gewaltsame Vorgehen der iranischen Führung gegen Demonstranten scharf verurteilt wird. Nach dem Repräsentantenhaus verabschiedete auch der Senat die Entschließung. Darin wurde auch die Einschränkung der Internet-Nutzung sowie des Mobilfunks im Iran kritisiert.

Khamenei hatte beim Freitagsgebet die Vorwürfe des Betrugs bei der Präsidentenwahl vom 12. Juni zurückgewiesen und die Opposition vor weiteren Protesten gewarnt. Aus der Abstimmung ging laut amtlichem Wahlergebnis Amtsinhaber Mahmoud Ahmadinejad als klarer Sieger hervor.

Seit der Bekanntgabe des Ergebnisses am vergangenen Samstag gehen die Anhänger des offiziell unterlegenen Oppositionsführers Mir-Hossein Moussavi auf die Straße, um für ihren Kandidaten zu demonstrieren. Nach Ansicht von Beobachtern handelt es sich um die bisher größte Herausforderung für die herrschende Elite seit der Islamischen Revolution von 1979. (APA/AP)