Wenn eine deutsche Stuntmen-Firma gemeinsam mit RTL eine Serie entwickelt, in deren Zentrum ein moderner deutscher Kampfmönch steht, hat beim ORF als Koproduzent die letzte Stunde der Vernunft geschlagen. Zufall? Wie hieß es in der ersten Folge von Lasko - Die Faust Gottes am Donnerstag im Hauptabend so treffend: "Zufall nennt der Mensch die Zeichen, die er nicht deuten kann."

Foto:ORF/RTL/Gordon Mühle

Doch siehe: Lasko, Ordensmann mit Muckis unter der Kutte (Mathis Landwehr), wird von Bruder Magnus (Karl Merkatz) im fiktiven Geheimorden "Pugnus Dei" (Pugnus gleich Faust) als Gottes Sonderkommando ausgebildet. Wenn das Beten nicht hilft, gibt es eben Beton.

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Dank der sich an Matrix, David Carradine und Kung Fu wie auch an den Gebrüdern Klitschko orientierenden Kampfchoreografie von Ramazan Bulut wird allerdings mit der Bibel öfter zugeschlagen als in ihr gelesen. Diesbezüglich haben Regisseur Axel Sand und Drehbuchschreiber Sascha Arango ganze Männerarbeit geleistet.

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Kein Wunder, geht es doch in insgesamt sieben Folgen darum, die Welt von einer im Vatikan sitzenden Geheimloge zu befreien, die zwecks Erlangung der Weltherrschaft unter anderem Kriege in Afrika anzettelt: "Krieg ist ein einträgliches Geschäft."

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Flugzeuge werden entführt und vom Mönch nach der Landung gestürmt: "Das ist meine Aufgabe, Menschen in Not zu helfen."  Vorher gerät Lasko zufällig auf einem Jahrmarkt in ein Preisboxen. Ein weiblicher Cop wird schon bald zwecks sexueller Versuchung beigestellt. Laskos bester Freund Gladius ist ein Saufbruder. Am Ende gibt es unten beim Teufel mindestens 15 Sünder mehr. Oh. Mein. Gott!

Wer nimmt für den ORF solche Drehbücher ab? Die Kickboxschule Ottakring? (Christian Schachinger, DER STANDARD; Printausgabe, 20./216.2009)

 

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