Bild nicht mehr verfügbar.

Mit GNOME 2.27.3 hat das Projekt hinter dem Linux/Unix-Desktop eine neue Version seiner Softwaresammlung zum Download freigegeben. Die Veröffentlichung versteht sich als Test-Release für den im September geplanten GNOME 2.28 und bringt wieder einige Neuerungen.

Aufräumen

So schreiten die internen Umbauten in Vorbereitung auf GNOME 3.0 zügig voran. Eine ganze Reihe von alten Abhängigkeiten will man mit der übernächsten Release endgültig loswerden, einen Überblick über den aktuellen Status dieser Bemühungen gibt es in einer Tabelle. Gleichzeitig wird aber natürlich auch an neuen Features gefeilt, so beginnt etwa der Instant Messenger Empathy zunehmend seine Stärken auszuspielen.

Messaging

Mit dem Telepathy-Framework im Hintergrund ist es nun etwa möglich den eigenen Desktop mit den Messenger-Kontakten über das Netz zu sharen. Später sollen sich hier noch andere Informationen und Daten teilen lassen, etwa die eigene Musik-Playliste. Verbesserungen gab es beim Dateitransfer, ganz neu ist die - optionale - Unterstützung für Geolokalisierung mittels der libchamplain. Auf diese Weise kann der eigene Standort anderen Kontakten mitgeteilt werden, wer wo ist lässt sich dann auch auf einer Karte anzeigen.

Webkit

Ebenfalls frisch ist die Unterstützung für die Themes des Instant Messengers Adium, zur Darstellung wird hier die Rendering Engine Webkit eingesetzt. Überhaupt scheint sich Webkit nun endgültig in der GNOME-Welt durchzusetzen, die aktuelle Test-Release des Browsers Epiphany hat mittlerweile vollständig den Wechsel weg von der Mozilla-Basis vollzogen.

Bildschirm

Zentrale Verbesserungen gab es beim Display-Hotplugging, so kann der Desktop nun auch korrekt damit umgehen, wenn ein externer Bildschirm während des Suspend-Zustands abgehängt wird. Im File Manager Nautilus werden im Sidebar jetzt Infos über die ausgewählte Datei angezeigt, außerdem passen sich die Icons den DPI-Einstellungen an.

Evolution

Von einer anderen zentralen Komponente des Desktops wird es hingegen ausnahmsweise keine neue Release für GNOME 2.28 geben: Der Mail/Kalender-Client Evolution will diesen Zyklus auslassen, da gleich mehrere gröbere Umbauten anstehen. So wird das Komponentenmodell Bonobo gänzlich aus dem Hauptprogramm verabschiedet, angesichts der Komplexität des Tasks eine Aufgabe, die einen Evolution-Entwickler bereits seit gut einem Jahr beschäftigt. Der Evolution Data Server integriert den schon länger im mobilen Bereich eingesetzten D-Bus-Port, als Rendering Engine soll auf Dauer Webkit statt der angegrauten Eigenentwicklung gtkhtml zum Einsatz kommen.

Zuwachs

Zusätzlich zu den Änderungen an den bereits enthaltenen Programmen, sind aber auch wieder einige neue Komponenten zur Aufnahme vorgeschlagen. Darunter etwa das in weiten Teilen neu geschriebene GNOME Bluetooth, sowie das Disk-Management Tool Palimpset, das dem Nautilus auch das einfache Formatieren von Datenträgern beibringt.  (Andreas Proschofsky [@suka_hiroaki auf Twitter], derStandard.at, 19.06.2009)