Der Innenraum des Mégan.

Foto: Werk
Grafik: DER STANDARD

Der Innenraum des Scénic.

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Downsizing ist das neue Schlagwort auch bei Renault. Die Franzosen meinen damit natürlich den Motor und nicht den Gepäckraum. Der TCe 130 ist ein 1,4-Liter-Vierzylinder-Motor mit Turboaufladung, der 130 PS leistet und ein Drehmoment von 190 Newtonmetern an die Vorderräder schickt, dabei aber mit 7,1 Liter Super auskommt. Renault tut also mit einem kleinen Aggregat mit wenig Verbrauch so, als wär eine weitaus größere Maschine am Werk.

Renault Mégane Grandtour (oben) und Scénic (unten) wachsen in der Länge. Damit steigt das Lade- volumen, aber auch Bein- und Kopffreiheit in der hinteren Reihe.
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Der Downsizing-Motor kommt im neuen Scénic genauso zum Einsatz wie im Mégane Grandtour. Beim Scénic stehen insgesamt drei Benzin- und fünf Dieselmotoren zur Verfügung, beim Mégane Grandtour vier Benzin- und drei Dieselaggregate.

Scénic und Mégane unterscheiden sich auch im Platzangebot: Da geben sich beide als Raumwunder. Keine Rede mehr vom französischen Downsizing. Der Kompaktvan Scénic hat eine Ladekapazität von 470 bis zu 1870 Litern, und legt man den Beifahrersitz um, kann man Gegenstände mit einer Länge von bis zu 2,5 Metern unterbringen. Van-Verweigerer können auf den Kompakt-Kombi Mégane Grandtour ausweichen und bekommen dafür sogar fünf Zentimeter mehr Ladelänge; beim Ladevolumen muss man ebenfalls nur leichte Abstriche beim maximalen Nutzraum hinnehmen, verschlingt der Mégane Grandtour doch immerhin 524 bis 1595 Liter – 33 Liter davon in der Reserverad-Mulde.

Es ist also schnell zu erkennen, dass Downsizing bei der Wagenlänge kein Thema war: Der Scénic wuchs im Vergleich zum Vorgänger um 8,5 Zentimeter, der Mégane Grandtour um 5,9 Zentimeter, während sein Radstand um 6,2 Zentimeter länger wurde.

Nicht downgesizte, oder anders gesagt, größer gewachsene Menschen haben vom Längenwachstum auch was – denn beide Franzosen sind auch mit dem Platz in der zweiten Reihe nicht geizig.

Geizig hingegen ist Renault beim Ausstoß von Kohlendioxid bei den eco2-Modellen, deren es beim Mégane Grandtour vier, beim Scénic drei gibt. Für das eco2-Prädikat hat sich Renault selbst auferlegt, maximal 140 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen zu dürfen, das Fahrzeug muss zu 95 Prozent wiederverwertbar sein, und es müssen fünf Prozent rezyklierte Kunststoffbauteile zum Einsatz kommen. Beim Mégane Grandtour sind das bis zu 22 kg Kunststoff-Rezyklate, die verbaut werden.

Downsizing gibt es auch beim fest integrierten Navi-System um unter 500 €. Nicht dass das Carminat-TomTom in einer abgespeckten Version laufen würde, der Bildschirm extra klein wäre oder nur Karten vom nächsten Dorf geladen wären, aber im Test-Scénic sahen wir doch in der 3-D-Darstellung tatsächlich das Heck eines Renault Clio über den Bildschirm fahren. (Guido Gluschitsch/DER STANDARD/Automobil/19.6.2009)