Bild nicht mehr verfügbar.

"Es gibt nichts schöneres", Jenson Button genießt die WM-Führung beim Heimrennen.

EPA/JENS BUETTNER

Silverstone - Er hat schwere Zeiten hinter sich. Jahrelang ist Jenson Button hinterher gefahren, 2009 ist alles anders. Der 29-jährige Engländer ist der neue Strahlemann der Formel 1, hatte sich zuletzt im Wunderauto von Brawn GP als nahezu unschlagbar präsentiert. Sechs von sieben Saisonrennen hat Button gewonnen, am Wochenende kommt er erstmals als WM-Leader und Topfavorit zu seinem Heimrennen in Silverstone. Fünf Fragen an Jenson Button:

Die Formel 1 macht 2009 ein letztes Mal in Silverstone Station. Was verbinden Sie mit dem Rennen?

Button: "Es ist mein Heim-Grand-Prix, also immer sehr speziell. Die britischen Fans sind fantastisch. Die Begeisterung für den Motorsport und für die Formel 1 ist groß. Vergangenes Jahr war das Rennen ausverkauft. Ich hoffe, das ist auch heuer der Fall. Das gibt es gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen nicht auf vielen Strecken. Es ist ein sehr schöner, flüssiger Kurs, einer der großen Klassiker der Formel 1. Es ist schade, dass er nächstes Jahr nicht mehr im Kalender steht. Viele Fahrer werden mir zustimmen - und auch viele Fans."

Mit welchen Erwartungen geht man als überlegener WM-Leader in seinen Heim-Grand-Prix?

Button: "Mit dem Gesamtpaket, das ich habe, kann ich nur zuversichtlich sein. Die letzten Rennen waren fantastisch. Es war ein Traumstart in die Saison. Ich liebe es, hier zu fahren - aber mein Teamkollege tut das auch. Er (Rubens Barrichello/Anm.) wird sicher ein sehr starker Gegner werden. Red Bull haben wir schon in der Türkei sehr schnell erwartet. Wir kommen nur mit kleinen aerodynamischen Verbesserungen. Ich werde Konkurrenz haben, aber ich fühle mich im Auto sehr wohl." 

2008 sind Sie als klarer Außenseiter hierher gekommen. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie ein Jahr zurückdenken?

Button: "Vergangene Saison haben wir nicht einmal wirklich die Chance gehabt, um Punkte zu kämpfen, geschweige denn um einen Podestplatz. Ich habe es trotzdem genossen. Ich genieße jeden Grand Prix von Großbritannien. Ich bin durch harte Zeiten gegangen, aber ich würde nichts an meinen Entscheidungen ändern. So ist eben die Formel 1 - voller Auf und Ab. Wenn dich die schlechten Zeiten nicht brechen, dann machen sie dich nur stärker. Jetzt kommen wir als WM-Führende zu unserem Heimrennen. Etwas Schöneres gibt es doch nicht, das ist perfekt."

Ihren Sieg in Monaco haben Sie als sehr speziellen Moment beschrieben. Würde Ihnen ein Sieg in Silverstone noch mehr bedeuten?

Button: "Wenn man es pragmatisch sieht, dann gibt es hier zehn Punkte zu holen - wie an jedem anderen Wochenende. Natürlich wäre es etwas Besonderes, mein Heimrennen zu gewinnen. Aber um den Druck auf mich nicht zu groß werden zu lassen, sage ich mir Folgendes: Ich verlasse dieses Rennen als WM-Führender, im schlechtesten Fall zumindest mit 16 Punkten Vorsprung. Das stimmt mich sehr gelassen und zuversichtlich."

Der Formel 1 stehen schwierige Zeiten bevor. Gehen Sie davon aus, dass Ihr Team auch kommende Saison ein Teil davon ist?

Button: "Wir Fahrer sind nicht die Leute, die bei all diesen Gesprächen dabei sind. Die Teambesitzer und Teamchefs haben derzeit sehr viel zu tun. Sie nehmen die Situation sehr ernst. Wichtig ist, dass wir in den Prozess eingebunden sind. Mit dem, was wir Fahrer öffentlich sagen, können wir an der Situation aber nichts ändern. Daher halte ich mich zurück. Natürlich ist das alles nicht gut für den Sport." (APA)