Graz - Die Otto Versand Gruppe hat in Österreich im Geschäftsjahr 2008/2009 (per Ende Februar) einen Umsatz von 158,3 Mio. Euro erzielt, was einem leichten Rückgang von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Rückgang sei einkalkuliert gewesen, da aufgrund der Ausrichtung in Richtung E-Commerce und des Verzichts auf unrentablen Umsatz im Kataloggeschäft in der Planung berücksichtigt, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Man sei mit der Umsatzentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 "sehr zufrieden, der erreichte Umsatz hat unsere Erwartungen sogar übertroffen", so Harald Gutschi, Sprecher der Geschäftsführung der zur Otto Gruppe gehörenden Unito Versand & Dienstleistungen GmbH in Graz. Das operative Ergebnis habe sich im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als vervierfacht. Zahlen dazu waren nicht erhältlich, da man diese nach Konzernvorgaben nicht für die einzelnen Gesellschaften nennen dürfe, hieß es aus der Grazer Niederlassung auf APA-Anfrage.

Dank der Neuausrichtung des Geschäftsmodells am boomenden E-Commerce und der Nummer-eins-Position im österreichischen Online-Handel sei von Krise keine Spur, erklärte Gutschi. Inzwischen werden deutlich mehr als 50 Prozent des Umsatzes im Internet erzielt, für das Kalenderjahr 2009 werde für die Marke Otto in Österreich ein E-Commerce-Anteil von über 65 Prozent erwartet. In Summe seien rund 1,9 Mio. der Bevölkerung Kunden der beiden Marken Otto und Universal, davon bereits über 700.000 Kunden regelmäßige Online-Shopper.

Erst Anfang Februar hatte das Unternehmen angekündigt, dass das bisherige Unito-Logistikzentrum in Kalsdorf bei Graz im 1. Quartal 2010 geschlossen werde, wovon rund 270 Beschäftigte - 90 Prozent davon Frauen - betroffen sind. Die Rolle von Kalsdorf - für die Österreich-Auslieferung plus Südtirol zuständig - wird von den Standorten Haldensleben in Sachsen-Anhalt sowie vom fränkischen Burgkunstadt (Bayern) übernommen.

Erhalten bleiben in Österreich die Otto-Standorte in Graz mit der Verwaltung, Vertrieb, Marketing und einem Callcenter (rund 270 Mitarbeiter), in Salzburg (Verwaltung, 100 Mitarbeiter), in Linz mit Finanzdienstleistungen (100 Mitarbeiter) sowie die das Großgutlager in Bergheim bei Salzburg (60 Mitarbeiter). Derzeit hat Otto in Österreich rund 800 Mitarbeiter, inklusive jene des zu schließenden Standortes Kalsdorf. (APA)