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Wer heuer im Urlaub am Handy telefoniert oder SMS verschickt, spart im Vergleich zu 2008 einiges - aber es gibt auch Kostenfallen, wie etwa die Mobilbox.

Foto: Archiv/One

"Handy-Telefonieren im EU-Ausland wird nach einer Preissenkung im Vorjahr ab Juli nochmals billiger. Aber: Die Preise richten sich meist nach den von der EU vorgegebenen Höchstgrenzen", dies vermeldet die Arbeiterkammer (AK) in einer Aussendung.

SMS fast um 50 Prozent billiger

Vor allem beim SMS-Versand werden die KonsumentInnen die Preissenkung spüren, kosten diese durch EU-Obergrenzen ab Juli um fast die Hälfte weniger. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle AK-Erhebung bei sieben Handy-Anbietern für Griechenland, Italien, Spanien, Kroatien und der Türkei. Auf der Webseite der AK wurden die günstigsten Urlaubstarife aufgelistet.

Passiv und aktiv

 Die AK hat im Juni die Tarife von A1, Drei, T-Mobile, One, Orange, Tele.Ring und Yesss für Griechenland, Italien, Spanien, die Türkei und Kroatien erhoben. Ab 1. Juli werden die Roamingpreise abermals gesenkt für Anrufe auf maximal 52 Cent, für ankommende Gespräche auf 23 Cent und erstmals für SMS auf 13 Cent. Die Preisersparnis ist vor allem bei den Urlaubs-SMS groß (von derzeit meist noch 25 Cent pro SMS, ab Juli auf 13 Cent pro SMS). Im Vergleich zum Vorjahr sinken bei Passivgesprächen die Roamingtarife um fast 14 Prozent, bei Aktivgesprächen um fast sieben Prozent. Die AK Erhebung zeigt, dass Anrufe in den untersuchten EU-Urlaubsländern 42 bis 52 Cent pro Minute kosten je nach Anbieter und Land. Wer angerufen wird, muss mit Passivgebühren von null bis 23 Cent pro Minute rechnen.

Kroatien udn Türkei sind teurer

Wer nach Kroatien oder in die Türkei reist, zahlt mehr drauf, so die AK: Anrufe nach Österreich kosten 49 Cent bis 2,50 Euro. Wer einen Anruf erhält, zahlt Passivgebühren von 23 Cent bis 1,25 Euro. Wie auch schon im Vorjahr sind die Haupt- und Nebenzeiten gefallen. Es gibt auch keine Gesprächsaufbaugebühren mehr, ausgenommen bei einigen Spezialpaketen. Manche Anbieter (Mobilkom, T-Mobile und Orange) haben auch spezielle Roamingpakete. Dabei kauft man um einen Fixbetrag eine bestimmte Anzahl an Gesprächsminuten, die innerhalb einer Frist (etwa vier Wochen oder bis zu einem Stichtag) aufgebraucht werden müssen. Danach verfallen die nicht genutzten Gesprächsminuten. Werden die Gesprächsminuten voll ausgenützt, kann das günstig sein. Aber: Wird man überwiegend angerufen (Passivgespräche) oder nutzt das Kontingent nicht aus, können sich höhere Kosten als beim normalen Roaming ergeben. Mobilkom und T-Mobile bieten für die EU-Staaten spezielle Roamingtarife an (A1 Easy Traveler/B.Free Easy Traveler sowie T-Mobile Holiday Europa), bei denen keine Passivgebühren und vergünstigte Aktivgebühren anfallen. Allerdings werden bei jeder Verbindung 90 Cent verrechnet. Alle 30 Minuten fallen bei Passivgesprächen weitere Gebühren im Ausmaß der Gesprächsaufbaugebühr an, bei T-Mobile ab der 60. Minute 0,15 Euro pro Minute. Das ist dann von Vorteil, wenn die Gespräche mehr als dreieinhalb bis vier Minuten dauern. Darunter sind die Standardroamingtarife günstiger.

Geldsparen

Beim Handy-Telefonieren im Urlaub, kann einiges an Geld gespart werden. Die AK rät: SMS kommen billiger, vor allem in Nicht-EU-Ländern. Die KonsumentInnen sollten vor allem auf die Kosten bei ihrer Mobilbox achten, diese kann zur Kostenfalle werden. Die AK empfiehlt daher diese ganz abzuschalten. Häufig, aber nicht immer, sind die Preise in den untersuchten Urlaubsländern mittlerweile netzunabhängig. Ein Anruf beim Anbieter, schafft Klarheit. Denn überlassen Sie die Netzwahl dem Handy, dann bucht es sich automatisch in das stärkste Netz am Standort ein, was eben nicht immer auch das billigste sein muss.

Manuelle Einwahl

Die AK Konsumentenschützer raten, über die manuelle Netzwahl am Handy die Einwahl ins günstigste Gastnetz zu programmieren. In der Bedienungsanleitung steht, wie es geht. Wer im Urlaub angerufen wird, zahlt auch. Der Anrufer aus Österreich zahlt nur den österreichischen Tarif für Gespräche ins Mobilnetz, da er nicht wissen muss, dass das Handy gerade im Ausland ist. Der Angerufene zahlt Gebühren für die Weiterleitung des Anrufs von Österreich in den Urlaubsort (Passivgebühr). T-Mobile, Mobilkom (A1, bob, Red Bull Mobile), Orange, Tele.Ring, Drei und Yesss verrechnen im Privatkundentarif in den untersuchten Urlaubsländern Passivgebühren von 0,228 bis 1,25 Euro (Ausnahme: Drei, wo man in Italien im 3-Netz zu den gleichen Konditionen wie zu Hause telefoniert).

Bob billiger als andere Wertkarten

Am teuersten sind die Passivgebühren in den untersuchten EU-Nicht-Ländern meist bei Wertkartenhandys (Ausnahme bob). Wer seine Lieben zu Hause anruft, zahlt den Tarif des ausländischen Netzbetreibers samt Roaming-Aufschlag. Anders als früher ist es jetzt egal, zu welchen Zeiten telefoniert wird. SMS kommen billiger, vor allem in den untersuchten Nicht-EU-Ländern (Kroatien, Türkei). Denn in diesen Ländern gilt nicht die EU-Höchstgrenzen-Verordnung. Wer im Urlaub etwa Shoppen geht und seinen zurückgelassenen Partner im Hotel anruft, zahlt den Auslandstarif des ausländischen Netzbetreibers bei zwei in Österreich angemeldeten Handys. Dem Empfänger der Nachricht werden die Passivgebühren seines Betreibers für ankommende Gespräche verrechnet. Vorsicht: Wer unter Palmen seine Mobilbox abhören will, zahlt meist genau so viel wie bei einer Gesprächsverbindung nach Österreich. Ist das Handy so programmiert, dass der Anruf auf die Box geht, wenn zum Beispiel nicht abgehoben wird, fallen doppelte Kosten an: Anrufe müssen erst ins Reiseland gesendet werden, um festzustellen, ob der Anruf angenommen wird. Wird der Anruf zur Mobilbox umgeleitet, so fallen beim Angerufenen die Passivgebühr und zusätzlich der Roamingtarif für die Rückleitung des fehlgeschlagenen Anrufes zur Mobilbox in Österreich an. Daher: Mobilbox abschalten.(red)