Die Telekom-Regulierungsbehörde hat die Senkung der sogenannten Zusammenschaltungsentgelte verlangsamt. Die Gebühr, die bei der Übergabe von Telefonaten in das Netz eines Mitbewerbers anfällt, wird nun bis Juni 2011 in fünf Schritten von je 0,5 Cent von derzeit 4,5 Cent pro Minute auf 2,01 Cent sinken.

Abgeflacht

Der Pfad sei etwas abgeflacht worden, bestätigte am Mittwoch die RTR eine Pressemitteilung der Telekom Austria. Der ursprüngliche Entwurf von April hatte vier Schritte zu je 0,62 Cent und eine Absenkung auf 2,01 Cent bereits bis Jänner 2011 vorgesehen. Fix war bereits damals, dass rückwirkend ab 1. Juli 2008 5,72 Cent pro Minute und ab 1. Jänner 2009 4,5 Cent pro Minute von allen Netzbetreibern gezahlt werden müssen.

Sturmlauf

Die Telekombranche war gegen die Pläne Sturm gelaufen und hatte mit dem Gang zum Verwaltungsgerichtshof gedroht. Aus Sicht der Mobilfunkkonzerne wird damit der Investitionsspielraum massiv eingeschränkt. Die RTR erwartet sich laut früheren Angaben eine Kostensenkung auch für die Endverbraucher und eine Stärkung des schwächelnden Festnetzes. In Österreich werden rund 50 Prozent der Handygespräche im eigenen Netz geführt, gut 20 Prozent gehen in andere Mobilfunknetze, weniger als 20 Prozent ins Festnetz. Damit ist die asymmetrische Regulierung Vergangenheit, durch die kleine und später eingetretene Unternehmen deutlich höhere Zusammenschaltungsentgelte erhielten. Aber auch bei gleichen Entgelten profitieren kleine Netzbetreiber stärker als die großen Anbieter, da sie mehr ausgehenden als eingehenden Verkehr haben.(APA)