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Grafik: APA

Wien - Auch wenn die Preise für Benzin und Diesel derzeit wieder im Steigen sind - im Jahresvergleich sind sie nach wie vor niedrig und haben uns daher im Mai eine äußerst geringe Inflationsrate beschert. Die Jahresteuerung lag in Österreich im Mai bei 0,3 Prozent und damit auf dem tiefsten Stand seit zehn Jahren. Ohne die statistischen Basiseffekte bei Treibstoffen und Heizöl hätte sie allerdings 1,8 Prozent betragen, teilte die Statistik Austria mit.

Treibstoffe waren im Mai 2009 um 25 Prozent billiger als im Vergleichsmonat 2008. (Bei Diesel betrug der Unterschied 29 Prozent, bei Super- und Normalbenzin jeweils 20 Prozent.) Insgesamt trug die Ausgabengruppe Verkehr 6,7 Prozent zur Inflationsdämpfung bei. Flugtickets waren im Jahresabstand um 16 Prozent billiger. Die Preise für Wartung und Reparaturen von Pkws stiegen hingegen um vier Prozent.

Auch die Ausgabengruppe "Erziehung und Unterricht" verbuchte durchschnittliche Preisrückgänge um 11,9 Prozent, was laut Statistik Austria aber fast allein auf die (dank Abschaffung) massiv gesunkenen Ausgaben für Studiengebühren zurückzuführen war.

Hauptpreistreiber waren im Jahresvergleich hingegen ex aequo die Ausgabengruppen "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" und "Wohnung, Wasser und Energie" . Bei Ersteren verteuerten sich vor allem Versicherungsleistungen (plus 5,0 Prozent bei Haushaltsversicherungen und jeweils plus 3,0 Prozent bei privaten Krankenversicherungen und Kfz-Versicherungen). Auch Schmuck und Uhren wurden um fünf Prozent teurer. Die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen kostete um 6,2 Prozent mehr als im Vorjahr (die Preise für Isolierglaskippfenster stiegen um 17 Prozent), Strom um fünf Prozent, Gas um neun Prozent und Fernwärme um drei Prozent mehr.

In der Euro-Zone hat es im Mai keine Veränderung bei den Kosten für die Lebenshaltung gegeben, bestätigte das Europäische Statistikamt (Eurostat) frühere Angaben. Zum April stiegen die Verbraucherpreise nur um 0,1 Prozent.

In Österreich hat das Preisniveau im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent zugelegt. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) prognostiziert für 2009 eine Inflationsrate in Österreich von 0,5 Prozent, 2010 wird sie mit "etwas über ein Prozent" erwartet. (Gabriele Kolar, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.6.2009)