Sofia - Nur eine Woche nach den Europawahlen hat in Bulgarien am Sonntag der Wahlkampf für die nationalen Parlamentswahlen am 5. Juli begonnen. Innenminister Michail Mikow hatte am Vorabend die Bereitschaft seines Ministeriums zum Kampf gegen den Stimmenkauf bekräftigt. Die EU-Wahl in dem Balkanland am vergangenen Sonntag war von Berichten über den Kauf von Wählerstimmen überschattet worden.

Die Ergebnisse der Europawahl mit der bürgerlichen oppositionellen GERB-Partei als Sieger dürften sich auch bei den Parlamentswahlen weitgehend wiederholen. Experten erwarten jedoch eine höhere Wahlbeteiligung als bei der EU-Wahl (38,9 Prozent). Die in Bulgarien seit 2005 regierenden Sozialisten (Ex-Kommunisten) hatten die Wahl für das Europaparlament mit 18,5 Prozent der Stimmen verloren. Wahlsieger GERB kam auf 24,36 Prozent.

Für die 240 Plätze in der Volksversammlung in Sofia stehen 20 Parteien und Koalitionen zur Wahl. Erstmals seit den ersten demokratischen Wahlen 1990 sollen nun 31 der Parlamentarier wieder direkt nach einem Mehrheitssystem gewählt werden. Alle anderen Abgeordneten werden nach dem Verhältniswahlrecht bestimmt. Die Hürde zum Einzug ins Parlament liegt bei vier Prozent der Stimmen. (APA/dpa)