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Ein neunjähriges indisches Mädchen beim Zerkleinern von Steinen

Foto: Reuters/Chowdhuri

Wien - An die traurige Lebenssituation von Millionen Kindern weltweit, die für Erwachsene arbeiten müssen, haben die Päpstlichen Missionswerke in Österreich ("Missio"-Austria) und das Don Bosco-Hilfswerk "Jugend Eine Welt" erinnert. Anlass ist der Welttag gegen Kinderarbeit am heutigen Freitag (12. Juni). Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks UNICEF und der ILO (International Labour Organization) zufolge müssen weltweit mehr als 200 Millionen Kinder und Jugendliche arbeiten, rund 100 Millionen Kinder verrichten demnach gefährliche oder gesundheitsschädliche Tätigkeiten und können nicht zur Schule gehen. Kirchliche Institutionen auf allen Kontinenten kämpfen gegen diesen Missbrauch der Kinder an, wie Kathpress am Freitag berichtete.

Etwa neun Millionen Kinder würden auf besonders unmenschliche Weise ausgebeutet: zum Beispiel als Schuldknechte, Kindersoldaten oder Prostituierte. Noch immer gäbe es mehr als eine Million Kinder, die wie Sklaven verkauft und zur Arbeit gezwungen würden. Fast zwei Millionen Kinder würden sexuell ausgebeutet. Die Dunkelziffern lägen dabei noch weit höher.

"Missio" unterstützt laut Kathpress weltweit zahlreiche Projekte gegen Kinderarbeit. Zentrale Elemente in diesen Projekten seien die Schul- und Berufsausbildung, medizinische Versorgung und psychologische und spirituelle Begleitung der Kinder. Als Beispiel für ein Hilfsprojekt führt "Missio" in einer Presseaussendung die christliche Kindergewerkschaft "Manthoc" in Peru an. Die christliche Kindergewerkschaft in der peruanischen Hauptstadt Lima setze sich in ganz Peru für die Rechte der Kinder ein.

Die Salesianer Don Boscos machen am Welttag gegen Kinderarbeit vor allem auf die Situation in Ecuador aufmerksam. Dort müssen laut Angaben von "Jugend Eine Welt" mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahren arbeiten, um ihren Familien ein zusätzliches Einkommen zu sichern. Viele Kinder würden anstatt zur Schule auf die Straße geschickt, um dort als Schuhputzer, Autowäscher, Verkäufer oder als Lastenträger zu arbeiten. Mit dem Projekt "Chicos de la calle" (Kinder der Straße) in der Hauptstadt Quito ermöglichten die Salesianer in Ecuador seit fast 30 Jahren Straßenkindern und arbeitenden Kindern und Jugendlichen eine Ausbildung und damit einen Ausweg aus Drogen, Gewalt und Armut.

"Kinderarbeit ist ein Problem, das nicht isoliert von anderen Missständen betrachtet oder gelöst werden kann", erklärte "Jugend Eine Welt"-Partner P. Javier Herran. Die Kinder seien für die Familien eine "wichtige Einnahmequelle". (APA)