Störung einer öffentlichen Vorführung des Videospiels "Virtual Jihadi" eines US-Amerikaners mit irakischen Wurzeln ist von einem New Yorker Gericht als verfassungswidrig eingestuft worden. Darin kann der ehemalige US-Präsidenten George W. Bush erschossen werden, berichtet The Guardian.

Öffentliche Vorführung unterbrochen

Das Spiel hatte bereits im Vorfeld für heftige Diskussionen gesorgt. Der Streit hatte jedoch seinen Höhepunkt erreicht, nachdem Behörden die öffentliche Demonstration des Spiels in New York unterbrochen hatten. Dem Künstler Wafaa Bilal wurde unter anderem Anstiftung zum Terrorismus vorgeworfen. Den Behörden war wiederum vorgeworfen worden, dass sie Bilals Rechte auf freie Meinungsäußerung verletzt hätten. Ein Bundesgerichtshof hat nun entschieden, dass die Unterbrechung der Vorführung verfassungswidrig war.

Kritik an "Quest for Saddam"

Bilal war 1992 nach dem ersten Golfkrieg in die USA geflohen und arbeitet als Assistenzprofessor an der Tische School for the Arts der Universität von New York. Das Spiel Virtual Jihadi habe er produziert, nachdem sein Bruder bei einem Bombenangriff durch die USA ums Leben gekommen war. Der Künstler habe das Spiel "Quest for Saddam" gehackt und überarbeitet, um zu zeigen, dass es sich bei den im Spiel gezeigten irakischen Zivilisten nicht einfach Stereotype oder Charaktere in einem virtuellen Shooter handle, sondern um echte Menschen. (red)