"Ein Prestigeauto ist lächerlich, da täte man sich ja genieren"

Foto: Styriarte

Der Steirer Mathis Huber, seit 1999 Intendant der Styriarte (26. Juni bis 26. Juli) ist nicht nur Künstler, sondern auch Bauer. Auf seinem kleinen Anwesen in Waltendorf bei Graz kurvt Huber mit einem roten Steyr Traktor 186, Baujahr 1963, durch Wald und Wiesen. "Der ist nicht für Spazierfahrten bei Promi-Rallyes, sondern wird in der kleinen Landwirtschaft eingesetzt" , sagt Huber. Auf der Motorhaube des "18ner" steht, er sei ein "Modell schnell" - er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 30 kmh.

Auch das Auto des Intendanten ist "sicher über 20 Jahre alt" : Ein 2er-Golf, weiß, mit "hellweißen Punkterln, wo die Rostflecken sind" . "Ein Prestigeauto ist lächerlich, da täte man sich ja genieren" , findet Huber. Zudem sei es "eine Freude, der kurzlebigen Wegwerfmentalität ein Schnippchen zu schlagen" . Und: "Neue Autos versteht nicht einmal der Mechaniker, der muss sie an den Laptop hängen." Durch zu viel Elektronik fühle er sich "entmündigt" .

Gedanklich, sagt Huber, sei er "ein VW Käfer-Fahrer" , die hatte er früher, aber "sie verbrauchen unsinnig viel Benzin" . In seiner Jugend fuhr er Puch 125, in Graz-Liebenau gefertigt. Bis heute ist er Oldtimer-Fan: "Das hat etwas Fanatisches, obwohl es entschieden wichtigere Dinge gibt, als alte Kisten zu fahren." (baf, DER STANDARD/Automobil/12.6.2009))