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Im vergangenen Jahr hatten bis zu 4.000 Menschen an der "Gay-Pride"-Kundgebung in Jerusalem teilgenommen.

Foto: EPA/JIM HOLLANDER

Jerusalem - Die Homosexuellen-Parade "Gay Pride", die am Freitag in Tel Aviv stattgefunden hat, stieß auf Widerstand strengreligiöser JüdInnen. Innenminister Eli Yishai von der ultraorthodoxen Shas-Partei sowie das israelische Oberrabbinat verlangten am Mittwoch, dass der Demonstrationszug mitsamt seiner "Abscheulichkeiten" verboten oder zumindest an den Stadtrand verbannt wird. In einem Brief, den der Anwalt der beiden an Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, den Bürgermeister von Tel Aviv sowie an den israelischen Polizeichef richtete, hieß es weiter, die "Gay Pride" solle wenigstens eng begrenzt und der Zugang nur Erwachsenen gestattet werden.

Alle TeilnehmerInnen bekleidet

Zudem solle die Polizei sicherstellen, dass alle TeilnehmerInnen bekleidet seien und keinerlei Gegenstände mit sexuellem Bezug zu sehen seien. Der Umzug, der in ähnlicher Form auch in den vergangenen Jahren in Israel stattgefunden hatte, sei eine "schwere Beleidigung der öffentlichen Gefühle, insbesondere derer von Muslimen, Christen und Juden".

Im vergangenen Jahr hatten bis zu 4.000 Menschen an der "Gay-Pride"-Kundgebung in Jerusalem teilgenommen. Wegen Sicherheitsbedenken hatte die Demonstration damals von der Innenstadt in ein Stadion verlegt werden müssen. Vor dem Stadion kam es zu Rangeleien mit Ultraorthodoxen. Beim Homosexuellen-Umzug im Jahr 2005 waren zwei Menschen verletzt worden, als ein orthodoxer Jude mit einem Messer wahllos auf TeilnehmerInnen einstach. Im Gegensatz zur heiligen Stadt Jerusalem gilt Tel Aviv als liberal. (APA/AFP)