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Die Galaxie M87 ist bekannt für den Jet, den sie aus ihrem Kern abstrahlt. Ursprung dürfte das gigantische Schwarze Loch sein.

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Washington - Dank neuer Berechnungsmethoden hat ein deutscher Astrophysiker zusammen mit einem US-Kollegen ein bereits bekanntes Schwarzes Loch als das größte im bislang untersuchten Weltall identifiziert. Mit dem 6,4-milliardenfachen der Masse unserer Sonne ist es zwei- bis dreimal größer als bisher gedacht, berichtete Jens Thomas vom Max Planck Institut für extraterrestrische Physik auf einer Fachtagung im kalifornischen Pasadena.

Beheimatet ist der Gigant in der 55 Millionen Lichtjahre entfernten und ihrerseits ebenfalls überaus massereichen Galaxie M87. Wichtig ist die neu gewonnene Erkenntnis aber nicht zuletzt wegen ihrer möglichen Verallgemeinerbarkeit - sprich: dass auch andere Schwarze Löcher in massereichen Galaxien bislang unterschätzt wurden. "Wenn man die Masse des Schwarzen Lochs verändert, verändert man auch die Relation zwischen Schwarzem Loch und Galaxie", erläutert der Astrophysiker Jens Thomas, der seine Entdeckungen zusammen mit dem US-Kollegen Karl Gebhardt von der Universität Texas vorstellte.

Aufgrund dieser Korrelation können die Wissenschafter das Wachstum von Galaxien über "kosmische Zeitskalen" hinweg weiter untersuchen. Außerdem könnte eine Korrektur nach oben Widersprüche in bisherigen Berechnungen der Masse von Quasaren und den in ihnen enthaltenen Schwarzen Löchern auflösen. (APA/red)