Wien – Der japanische Diplomat Yukiya Amano hat eine Testabstimmung für den Vorsitz der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO/IAEA) gewonnen. Der 63-jährige Amano hat damit gute Chancen, den bisherigen IAEO-Generaldirektor Mohamed ElBaradei zu beerben, der sein Amt im November niederlegen will.

Amano habe bei der Abstimmung im Gouverneursrat am Dienstag 20 der 35 möglichen Stimmen erhalten, hieß es am Sitz der IAEO in Wien. Er setzte sich damit klar gegen die vier anderen Kandidaten durch.

Der Südafrikaner Abdul Sabad Minty erhielt elf Stimmen, der Spanier Luis Echavarri vier. Für den Belgier Jean-Pol Poncelet und den Slowenen Ernest Petric stimmte niemand.

Mit der Testabstimmung sollte geklärt werden, welche Kandidaten bei der am 2. Juli erwarteten Wahl die besten Chancen haben. Im ersten Anlauf im März erhielt weder Amano noch Minty die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit.

Während der Japaner von den westlichen Staaten unterstützt wird, wird Minty von den Entwicklungsländern favorisiert. Amano gilt als zurückhaltender Diplomat, Minty scheut dagegen – ähnlich wie ElBaradei – nicht vor einer Konfrontation zurück. (APA/AP)