Bild nicht mehr verfügbar.

Der zerstörte Festsaal im Obergeschoss des Ursulinenhofes

AP Photo/rubra

Linz - Der durch den Großbrand im Landeskulturzentrum Ursulinenhof (U-Hof) in Linz angerichtete Schaden ist größer als zunächst befürchtet. Noch sei er nicht genau zu beziffern, er dürfte aber über fünf Millionen Euro betragen und nicht - wie erhofft - darunter, teilte Landeshauptmann Josef Pühringer in einer Pressekonferenz nach der Sitzung des nach dem Brand gebildeten Krisenstabes am Dienstag mit.

Es seien umfangreichere Sicherungs- und Trocknungsmaßnahmen notwendig als unmittelbar nach dem Brand angenommen. Es seien die Elektrotechnik, insbesondere die Alarmanlage in Mitleidenschaft gezogen worden, ebenso Brüstungen, die erneuert werden müssen, schilderte Pühringer. Der Schaden sei durch Versicherungen gedeckt. Er werde derzeit durch Sachverständige erhoben. Der Hauptversicherer habe dem Land zu verstehen gegeben, dass es keine Probleme geben werde. Eventuelle Regressforderungen - der Brand ist vermutlich bei Bauarbeiten ausgebrochen - würden für das Land kein Thema sein. Derzeit bereiten die Baufirmen eine Bitumenabdeckung als Ersatz für das abgebrannte Dach vor, um weitere Wasserschäden durch Niederschläge zu verhindern. Bis zum Jahresende soll das Gebäude wieder ein Dach bekommen.

Die Harrachstraße bleibt bis Ende Juni gesperrt, ebenso bis auf weiteres der halbe Innenhof. Der Veranstaltungsbetrieb soll im eingeschränkten Ausmaß in den nicht betroffenen drei Vierteln des U-Hofes wieder aufgenommen werden, darunter die Landestheater-Spielstätte u\hof. Für die übrigen der bis zum Ende des Wiederaufbaues geschätzten 800 Veranstaltungen gebe es eine lange Liste von entgeltlich angebotenen Ausweichquartieren. Der bisher im U-Hof untergebrachte und stark zerstörte Presseclub wird in das Landesgebäude Promenade 37 übersiedeln und dort sein Service für die oberösterreichischen Medien wieder anbieten. Die Linz09-Attraktion "Höhenrausch", in die auch der U-Hof einbezogen ist, ist bereits seit dem Wochenende wieder in Betrieb. Die für diese Woche geplante Eröffnung einer "Artothek" mit mehreren hundert zeitgenössischen Kunstwerken des Landes, die vom Brand verschont blieb, soll am 30. Juni eröffnet werden.

Der Wiederaufbau, der bis Herbst 2010 abgeschlossen sein soll, ist nicht "historisierend" geplant, erklärte Pühringer. Dafür sollen - für einen Wettbewerb sei die Zeit zu kurz - in einer geladenen Ideenfindung noch Architekten gesucht werden. Der Wiederaufbau werde wohl nicht 1:1 erfolgen können. Wie er aussehen werde, könne aber zur Stunde nicht gesagt werden. "Wir sind der historischen Bausubstanz verpflichtet". Es werde außerdem das Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt, dem Linzer Gestaltungsbeirat und der Baubehörde herzustellen sein. (APA)