Nach dem ersten Auftreten der Schweinegrippe beim Menschen arbeiten Labors seit Wochen an der möglichen Herstellung eines Impfstoffes gegen den H1N1-Erreger. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre eine Immunisierung bei Menschen noch nicht sinnvoll, betonte Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Vakzinologie-Lehrstuhls an der medizinischen Uni Wien, am Montagabend am Rande eines Mediengesprächs. Das Virus sei jetzt zwar infektiös, aber - betrachte man den Verlauf der Krankheit - noch nicht gefährlich.

Sollte es dazu kommen, könnte sich der Erreger bis dahin weiter verändert haben. Wichtig an der derzeitigen Arbeit im Labor sei daher nicht die Produktion eines fertigen Impfstoffes in hohen Dosen, sondern das Testen der Arbeit an bzw. mit einem neuen Virus. Man müsse herausfinden wie der Erreger reagiere. So sollte schlussendlich sichergestellt werden, dass im Ernstfall binnen weniger Monate ein Vakzin zur Verfügung steht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beobachte derzeit die Situation innerhalb der südlichen Atmosphäre genau, so Wiedermann-Schmidt. Dort herrsche jetzt Grippe-Saison. Ziel sei es herauszufinden, ob das Virus dadurch gefährlicher werde. Österreich hat einen Vorvertrag mit dem Pharmakonzern Baxter laut dem eine Bereitschaft besteht, jederzeit mit einer Impfstoff-Produktion zu starten. (APA)