Lima  - Der gesuchte Anführer der Proteste in Peru, Alberto Pizango, hat sich in die Botschaft von Nicaragua geflüchtet. Das sagte Perus Regierungschef Yehude Simon am Montag vor Kongress-Abgeordneten. Pizango wird seit Samstag mit Haftbefehl gesucht. Ihm werden Verschwörung und Volksverhetzung zur Last gelegt. Bei den von ihm angeführten Protesten geht es um Landrechte am Amazonas-Urwald.

Am Wochenende kam es im Zuge der seit Wochen anhaltenden Proteste zu schweren Zusammenstößen zwischen indigener Bevölkerung und Sicherheitskräften, dabei starben in der Amazonas-Region nahe der Stadt Bagua am Freitag und Samstag mindestens 35 Menschen, großteils Polizeibeamte. Pizango hielt sich zu diesem Zeitpunkt in Lima auf. Vor Journalisten beschuldigte er den peruanischen Präsidenten Alan Garcia am Freitag des Völkermordes. Pizango drohen bis zu 35 Jahre Haft.

Die Indios wehren sich seit zwei Monaten gegen Regierungsdekrete, mit denen ein neues Freihandelsabkommen mit den USA umgesetzt werden soll. Dabei geht es um die Förderung von Rohstoffen wie zum Beispiel Erdöl im Amazonasgebiet. Die Indios fürchten jedoch, dass ihre Lebensgrundlagen zerstört und ihre von alters her bestehenden Landrechte verletzt würden. (APA/AFP/dpa)