Berlin - Die UNESCO hat am Sonntag in einem Festakt im Berliner Rathaus offiziell die Welterbe-Urkunde an die "Siedlungen der Berliner Moderne" übergeben. Die UNESCO hatte im vergangenen Jahr die Gartenstadt Falkenberg, die Siedlung Schillerpark, die Großsiedlung Britz, die Wohnstadt Carl Legien, die Weiße Stadt und die Großsiedlung Siemensstadt im Juli 2008 in die Liste des Welterbes aufgenommen.

Der Direktor des UNESCO-Welterbezentrums Paris, Francesco Bandarin, überreichte die Urkunde an die Berliner Bürgermeisterin und Bausenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). "Berlin hatte den Mut, zum ersten Mal Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus für die Welterbeliste vorzuschlagen. Ich freue mich sehr, dass unser Antrag die UNESCO im ersten Anlauf überzeugen konnte", sagte Junge-Reyer. An dem Festakt nahmen auch Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und der Berliner Landeskonservator Jörg Haspel teil.

"Wir haben mit 33 Welterbestätten eine große Verantwortung in Deutschland, der wir uns gemeinsam stellen müssen", teilte Tiefensee mit. "Ich freue mich, dass wir so viele Gemeinden und fast alle Welterbestätten mit unserem Programm unterstützen können."

Die Wohnhaussiedlungen wurden in den Jahren 1913 bis 1934 von Architekten wie Bruno Taut, Hans Scharoun und Walter Gropius errichtet. Sie repräsentierten einen neuen Typ des sozialen Wohnungsbaus, da sie einen gesünderen und höheren Lebensstandard auch für die ärmere Bevölkerung boten. Die modernen Siedlungen hoben sich stark von den klassischen Mietskasernen ab. Es entstand Wohnraum "mit viel Licht, Luft und Sonne", wie es hieß. (APA/dpa)