Geyrhalterfilm.com

 

Foto: NGF

"Dies ist die Geschichte von Nilton und Fernando", heißt es gleich am Beginn von Flieger über Amazonien, Herbert Brödls sechstem Eintrag in seine 2002 begonnene filmische Beschäftigung mit dem Äquator.

Der rastlose Fernando, der sich auch zu Lande am liebsten auf Rollerblades fortbewegt, und Nilton, sein Chef im gestärkten weißen Kapitänshemd. Beide sind sie Piloten, die mit ihren kleinen Maschinen von Manaus aus alles Mögliche, Waren, Geld und Menschen, in die und aus der Amazonasregion transportieren.

Ihre "Selbstdarstellungen" - Off-Monologe, die Brödl auf Basis langer Vorgespräche verfasst hat - integriert der österreichische Regisseur in eine hybride Mischung aus dokumentarischen und inszenierten, teils surreal anmutenden Aufnahmen, in denen einander Arbeitsalltag und Lebensgeschichte, Gegenwart und Vergangenheit, Erlebtes und Erfundenes durchwirken.

"Mein Vorbild ist Mary Poppins: fliegen und zaubern können" , heißt es einmal. Dass einem oben am Himmel, mit leicht entrücktem Blick auf das Riesenflussdelta, die eigenwilligsten Ideen kommen, verwundert angesichts der gewaltigen, unbedingt großleinwandtauglichen Panoramen, die den Film durchziehen, wenig. (irr, DER STANDARD/Printausgabe, 06./07.06.2009)