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Foto: Paul Sakuma / AP

Nach monatelanger Krankheit ist Apple-Chef Steve Jobs einem Zeitungsbericht zufolge auf dem Weg der Besserung und wird wie geplant Ende Juni an die Spitze des Unternehmens zurückkehren. Die Erholung des Managers verlaufe wie erwartet, berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf eine Person, die Jobs in den vergangenen Wochen wiederholt gesehen hat.

Großevent der Kultmarke

Die Nachricht kommt wenige Tage vor dem jährlichen Großevent der Kultmarke gerade richtig. Jobs hatte bei der Konferenz der Apple-Entwickler im vergangenen Jahr eine neue Version des Verkaufsschlagers iPhone vorgestellt, wurde bislang aber diesmal nicht erwartet. In Geschäftskreisen hieß es allerdings laut "WSJ", Apple-Manager bemühten sich, die Rückkehr mit einer Produktvorstellung oder einem öffentlichen Ereignis zu koordinieren. Das Entwickler-Treffen findet am Montag in San Francisco statt.

Die unbestrittene Leitfigur

Jobs ist für den auch in der Wirtschaftskrise erfolgreichen Hersteller von Computern, Handys und Musikspielern die unbestrittene Leitfigur. Sein Ausstieg im Januar war für die Börsen ein Schock und trotz anderslautender Beteuerungen rissen die Spekulationen nicht ab, der 54-Jährige sei für eine Rückkehr zu krank. Jobs hat 2004 einen Bauchspeicheldrüsenkrebs überwunden und leidet offiziellen Angaben zufolge an einer Störung des Hormonsystems. Seine Gesundheitsprobleme seien komplexer als zunächst gedacht, erklärte er zu Jahresanfang.

Die drohende Absenz weckte unangenehme Erinnerungen an den ersten Ausstieg des charismatischen Firmengründers, der sich gerne auf der großen Bühne inszeniert und bei Produktpräsentationen übers Internet auch ein Massenpublikum in seinen Bann schlägt. Nach einer Karriere vom Studienabbrecher zum Multimillionär verließ Jobs den Hersteller der Mac-Computer 1985 im Streit über die strategische Ausrichtung - und kehrte zwölf Jahre später wieder zurück, um das Unternehmen neu zu erfinden.

Philosophie

Er baute das kriselnde Haus zu einem breit aufgestellten Elektronikkonzern um. Jobs sorgte dafür, dass die Apple-Computer-Philosophie einer einfachen Handhabung und eines schlüssigen Designs auf Musikspieler wie den iPod und das Multimedia-Handy iPhone übertragen wurde. Der Konzern erlebte ein sagenhaftes Wachstum und setzte mit seinen neuen Produkten die gesamte Konkurrenz unter Druck.

Anders als während der zwölfjährigen Abwesenheit geriet Apple jedoch in den vergangenen sechs Monaten offenbar nicht aus dem Fahrwasser. In den ersten drei Monaten des Jahres übertraf der Konzern die Erwartungen. (Reuters)