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derStandard.at will "grün" werden und wollte wissen, wieviel schon dafür getan wird und wo es noch hakt.

Foto: APA/Barbara Gindl/Montage: derStandard.at

Zu diesem Zweck besuchte Nachhaltigkeitsexperte Heinz Felsner von  Respact  - austrian business council for sustainable development derStandard.at und nahm das Thema Nachhaltigkeit genauer unter die Lupe. Bei einem Rundgang fiel ihm das ein oder andere positiv oder negativ auf.

"Rein inhaltlich bringt das Medium einiges zur Aktivierung des guten Willens zu Sustainability", meint der Vizepräsident.

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Ein Glas Wasser macht den Anfang

Das ihm aufgewartete Glas reinen Wiener Gebirgsquellwassers kommentierte Herr Felsner wohlwollend: "Mineralwasser hat einen 50 bis 1.000 Mal größeren ökologischen Fußabdruck als Leitungswasser und es muss auch noch gekühlt werden."

Ein Pluspunkt für uns: Schon etwas richtig gemacht, gleich zu Beginn unseres Rundgangs durch die Büroräume von derStandard.at. Felsner selbst ist mit der U-Bahn angereist.

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Kaffee genehmigt

Gegen unsere drei Kaffemaschinen hat der Experte energietechnisch nichts einzuwenden: "Wohl ein Muss in jeder Redaktion!".

Überhaupt hält Felsner nichts von Verzicht bei Nachhaltigkeit: "Alle Maßnahmen müssen so umgesetzt werden, dass für die Mitarbeiter keine Einbußen im Komfort entstehen." Verzicht sei keine Option, man könne Menschen nur durch Vernunft und Eigennutz dazu bringen nachhaltig zu sein.

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Online statt gedruckt

Eine Ressource, die derStandard.at nur bedingt braucht: Papier. "Papier hat einen riesigen Energierucksack", meint der Experte.

Ressourcen für Druck, Zustellung, Papier fallen damit weg, das wichtigste Werkzeug ist bei derStandard.at die IT und auch die braucht viel Energie. Ein Beispiel: Google benötigt die Energie von drei bis vier Atomkraftwerken pro Tag.

Doch energie-technisch ist einiges geplant...

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Tatort Arbeitsplatz

Allein die IT- und Marketingabteilung mit geschätzten 25 Arbeitsplätzen verbraucht um die 3000 Watt, schätzt Felsner. Das erzeugt Wärme. "Mit einer Reduktion der Desktops könnte man hier viel Strom sparen", meint der Experte, und gleichzeitig den Kollegen im Hochsommer Gutes tun.

Mehr als 30 Prozent aller Desktoprechner laufen auch über Nacht. Der Grund: Die Kollegen wollen ihre Programme sofort abrufbar haben, wenn sie morgens in die Redaktion kommen. Manche haben schon Besserung gelobt.

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Geplant ist eine Power-saving Policy: Die PCs werden nachts oder bei längerer Inaktivität in Low-Power Zustände wechseln. Diese Maßnahme ist nicht nur umweltfreundlich, sondern wird auch massive Einsparungen mit sich bringen.

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Energiefressender Raum

Im Serverraum, da ists schön warm. Daher muss er gekühlt werden. "Nicht ideal, denn die Wärme könnte im Winter fürs Heizen weiterverwendet werden", meint der Experte.

Ein Pluspunkt: Die IT ist gerade dabei mehrere energie-hungrige Server-Rechner, die einen Großteil des Tages leerlaufen, auf wenige energieeffizientere Maschinen zusammenzuführen. "Server-Virtualisierung" nennt man das.

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... Sieben bis acht alte Geräte kommen nun auf ein neues.

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Green IT

Im Testbetrieb befindet sich derzeit ein stromsparender Rechner. Das unscheinbare Gerät braucht nur 45 Watt. Zum Vergleich: ein klassischer PC braucht rund 120 Watt.

Der Vorteil für die Kollegen: sie sind kleiner und geräuscharm und geben weniger Wärme ab - ein Vorteil bei einem Standort im Dachgeschoß.

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Felsner beim Inspizieren eines Arbeitsplatzes der ChefInnen vom Dienst: zwei Bildschirme sind notwendig um die News in Echtzeit effektiv verfolgen zu können.

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Drucker

Dass man den Drucker standardmäßig auf beidseitiges Drucken einstellen kann, ist bekannt, wird aber nicht gemacht. Vielleicht ein Anstoß für die Zukunft...

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Beleuchtung

Leuchtstoffröhren erleuchten die Kollegen aller Abteilungen und auch die Konferenzräume. "Das kann gut oder schlecht sein", meint der Experte. Unseren Röhren spricht er ein gutes Zeugnis aus.

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Tatort WC

Licht brennt an den stillen Örtchen oft den ganzen Tag...

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Vereinzelte Hinweise

Bemühungen zum Lichtsparen von einem anonymen Anbringer: "Der Letzte macht das Licht aus."

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Tatort Heizkörper

"Verbaute Heizkörper lassen die Wärme nicht richtig im Raum zirkulieren", meint Felsner. Optisch sei es ja schön, aber das war es dann auch schon.

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Hoch auf dem Fahrrad

Ein Ständer im Innenhof ist fahrradfreundlich. Mit dem Fahrrad kommen viele zur Arbeit und überhaupt ist die Anreise der KollegInnen äußerst umweltbewusst.

Eine interne Umfrage unter den KollegInnen hat ergeben, dass fast 60 Prozent mit den Öffis anreisen, 14 Prozent zu Fuß gehen, fast ein Viertel kommt per Rad (die Hälfte davon sogar bei jedem Wetter) und vier Prozent kommen mit dem Roller oder manchmal mit dem Auto.

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Ute Bock Kiste

Sozial nachhaltig wollen wir mit der "Ute Bock Kiste" sein. Nicht mehr benötigte Bücher und Cds kommen in die Kiste - zur freien Entnahme gegen eine kleine Spende. Das Geld wird gesammelt und an den Verein Ute Bock gespendet.

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Unverblümt

Die Blumen am Empfang stammen vom Sozialprojekt "unverblümt LOK" des Vereins LOK (Leben ohne Krankenhaus). Wöchentlich werden uns neue unverblümte Kunstwerke geliefert.

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Tatort Mistkübel

Mit richtiger Mülltrennung kann sich derStandard.at hingegen nicht rühmen. Ein großer Mülleimer pro Küche, der nach den Peak-Zeiten um die Mittagszeit mit allerlei Verpackungsmaterial überquillt.

Glasentsorgung ist auf den guten Willen von engagierten KollegInnen angewiesen, weil im Hof kein Conatiner dafür steht. Aber wenn, dann werden leere Glasbehälter durchaus schon einmal mit dem Fahrrad zur nächsten Sammelstelle gebracht.

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Papiersammeln

Relativ einfach wird einem das Papiersammeln im Büro gemacht. Mehre Sammelkisten sind von den Arbeitsplätzen recht gut erreichbar. Lobend nimmt dies der Experte zur Kenntnis.

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Hoch oben

derStandard.at liegt im Dachgeschoß und ist am bequemsten per Aufzug zu erreichen. Gute Vorsätze enden meist beim Aufwärtsgehen. RaucherInnen meinen, gebe es ein Raucherkammerl (derStandard.at ist rauchfrei und geraucht werden darf nur im Hof und im Erdgeschoß), könnte Energie durch unnötiges Liftfahren gespart werden. Wären da nur nicht diese Stiegen... (mat, derStandard.at, 10.6.2009)

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