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Optimist Pangl: "Ich bin überzeugt davon, dass unsere vier Vertreter in den UEFA-Bewerben aufzeigen werden."

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Wien - Das Rennen um den Liga- und Cup-Titel, der Kampf um die Europacup-Startplätze und gegen den Abstieg ist entschieden. Im heimischen Fußball hat die Zeit der Bilanzen, Statistiken und Urlaube sowie Ausblicke, Verbesserungen und Vorbereitungen begonnen. Georg Pangl zog nach der 35. Oberhaus-Saison ein positives Resümee. "Wir können auf 2008/09 aufbauen, setzen auf Kontinuität", sagte der Bundesliga-Vorstand.

Pangl zeigte sich über die sportlichen Leistungen in beiden Profi-Ligen zufrieden. "Wir haben in der tipp3-Liga teilweise hochklassige Spiele und mit Marc Janko und seinen 39 Toren den zweitbesten Torschützen seit Bestehen der Bundesliga 1974 gesehen", sagte der Burgenländer, der sich nicht erinnern kann, wann es seit der Ära von "Torrekordler" Hans Krankl (1978/41) vier Österreicher an der Spitze der Schützenliste gegeben hat.

Positive Entwicklung

Neben Janko zeichneten dafür noch Erwin Hoffer (27 Treffer), Stefan Maierhofer (23) und Mario Haas (15) verantwortlich. "Erfreulich war weiters, dass mit Pehlivan, Beichler, Dragovic, Jantscher usw. sich wieder viele junge Spieler in den Vordergrund spielten und etwas ältere Akteure wie Ulmer, Klein oder Lexa den Sprung ins ÖFB-Team geschafft haben", meinte Pangl. Das alles unterstreiche eine positive Entwicklung im heimischen Fußball.

In der tipp3-Liga betrug der Anteil an eingesetzten österreichischen Spielern 64,4, jener in der Adeg-Liga lag sogar 83,3 Prozent. "Ich bin überzeugt davon, dass unsere vier Vertreter in den UEFA-Bewerben aufzeigen werden", sagte der optimistisch eingestellte und stets positiv denkende Vorstand. Er sieht der möglicherweise kommenden "6-5"-Regel gelassen entgegen: "Wird sie umgesetzt, steht Österreich als Vorzugsschüler da."

"Keine Plattform für Rowdys"

Freilich ist sich Pangl bewusst, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. So müssten einige Vereine in Sachen Infrastruktur und Komfort in den Stadien nachziehen, ihre Trainingsmöglichkeiten verbessern und die "schwarzen Schafe" unter ihren Fans in den Griff bekommen. "Für Rowdys darf der Fußball keine Plattform bieten. Wir arbeiten mit dem Innenministerium eng zusammen und haben in den nächsten Tagen mit Ministerin Maria Fekter ein Gespräch", meinte dazu Pangl.

Laut dem Familienvater ist auch ein Gesetz in Vorbereitung, das den Einsatz von Knall- und Feuerwerkskörpern in den Arenen verbietet. "Fußball soll ein Fest für die ganze Familien werden. Wir wollen noch mehr Besucher und Kinder für den Fußball gewinnen", berichtet der Burgenländer. Zuletzt kamen in beiden Ligen insgesamt 1,919 Mio. Zuschauer in die Stadien, nächste Saison soll die "Schallmauer" überschritten werden.

"Lizenzierungs-Schrauben angezogen"

Gegen die allgemeine Wirtschaftskrise glaubt der Liga-Vorstand die Vereine gerüstet. "Wir haben aus Vorfällen in den vergangenen Jahren schon die Lehren gezogen und die Schraube der Lizenzierungsbestimmungen angezogen. Unter dem Strich haben die Clubs ihre Hausaufgaben gemacht, das wirtschaftliche Denken herrscht vor", betonte Pangl und verwies darauf, dass sieben von zehn Vereinen der tipp3-Liga positiv oder ausgeglichen budgetieren.

Zuletzt haben neun Clubs die Lizenz für 2009/10 in erster Instanz und ohne Auflagen erhalten, nur Austria Kärnten musste "nachsitzen". Noch bis Ende der kommenden Saison läuft auch der TV-Vertrag mit Premiere und dem ORF, die zuletzt insgesamt 850 Stunden von beiden Ligen im Fernsehen berichteten. Die Vorarbeiten für den neuen Kontrakt laufen bereits an, die Ausschreibung ist für den Spätherbst geplant.

Dazu Pangl: "Wir sind mit den bestehenden Partnern sehr zufrieden, und werden unabhängig davon auch mit weiteren potenziellen Partnern reden und das Beste für den österreichischen Fußball herausholen. Jedenfalls werden wir uns von der Wirtschaftskrise nicht leiten lassen, die Rechte für die Liga haben ihren Wert, wir gehen mit Optimismus an die Gespräche heran." Derzeit bringen die TV-Rechte den Liga-Vereinen 14,4 Mio. Euro pro Jahr (Premiere 8,3 und ORF 6,1 Mio. Euro). (APA)