München - Der italienische Autohersteller Fiat und der chinesische Rivale BAIC buhlen nach einem Pressebericht weiter um Opel. Sollten die Verhandlungen zwischen der bisherigen Opel-Mutter General Motors (GM) und dem Investor Magna doch noch scheitern, sei man bereit, wieder über einen Einstieg zu reden, zitiert die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag) aus Fiat-Kreisen. In Regierungskreisen sei dies bestätigt worden.

Demnach gehört auch BAIC weiter zu den Bietern. Das Angebot der Chinesen lasse aber noch viele Fragen offen, hieß es. Eine BAIC-Delegation hatte sich nach Angaben der Zeitung am Dienstag mit Vertretern des deutschen Wirtschaftsministeriums und des Kanzleramts in Berlin getroffen. Ursprünglich hatte auch der US-Finanzinvestor Ripplewood um Opel mitgeboten.

Mit dem kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna besteht zwar eine vorläufige Vereinbarung, der Einstieg bei Opel ist aber noch nicht in trockenen Tüchern. Magna selbst hatte am Montag ausdrücklich erklärt, dass die Übernahme noch scheitern könnte.

Die deutsche Regierung hatte auf eine schnelle Entscheidung bei Opel gedrängt, um den deutschen Hersteller vor dem Strudel der Insolvenz von General Motors zu bewahren. Der einst unangefochten größte Autobauer der Welt hatte am Montag Insolvenz anmelden müssen. Eine jahrelang verfehlte Modellpolitik und letztlich die Wirtschaftskrise hatten das Unternehmen gegen die Wand fahren lassen. Nun soll GM mehrheitlich verstaatlicht werden und sich geschützt vor dem Zugriff der Gläubiger dann gesundschrumpfen. (APA/dpa)