Mac vs. Windows - ein ewiger Kampf.

Mit dem kommenden Windows 7 will Microsoft die Nutzung des Betriebssystems vereinfachen und rückt - ob gewollt oder nicht - damit Apples Mac OS X 10.5 "Leopard" ein ganzes Stück näher. Der Branchenblog Lifehacker hat beide Betriebssysteme im Hinblick auf die "Usability" verglichen und die markantesten Features der Systeme gegenübergestellt.

Mac Finder vs. Windows Explorer

Der Dateimanager von Mac OS X galt mit seiner schnellen Suche Spotlight lange als unangefochten. Mit Windows 7 hat hat Microsoft einiges gut gemacht. Lifehacker befindet, dass beide Systeme en gros die selben Features bieten, allerdings noch lange nicht optimal sind.

Insbesondere eine Tab-basierte Ansicht für Dateifenster wäre willkommen, um den Wechsel zwischen geöffneten Fenstern zu minimieren. Ein gutes Beispiel für ein besseres Interface gäbe die Applikation Quicksilver von Blacktree, mit der sich Dateien, Bilder und Texte direkt im Dateisystem manipulieren lassen.

Mac Quick Look vs. Windows File Preview

Eine wirkliche Erleichterung des Workflows bringt die "Quick Look"-Funktion von Mac OS X 10.5. Anstatt jedes Dateiformat (pdf, word, txt, jpg, etc.) in einem entsprechenden Programm öffnen zu müssen, erlaubt das Betriebssystem standardmäßig eine Schnellansicht für die meisten gängigen Formate. Das spart Zeit und Arbeitsspeicher.

Windows 7 ermöglicht dies mit dem Tastenkürzel "Alt-P". Damit kann man eine Dokumenten-Vorschau im Explorer-Fenster öffnen. Jedoch ist diese kleiner und erlaubt weniger Formate, als Macs Quick Look-Feature.

Windows Taskbar vs. Mac Dock

Die Windows 7 Taskbar kommt mit einer Vielzahl nützlicher Features. So erlaubt sie nun (wie das Dock von Mac) Programme und Dateiordner direkt in die Leiste zu verfrachten, um diese schneller aufrufen zu können. Allerdings geht Windows 7 ein paar Schritte weiter und integriert Jump-Lists für Programme und die Vorschaufunktion für geöffnete Anwendungen und Fenster.

Mac OS X 10.5 punktet dafür mit Stacks, die ganze Ordnerinhalte aus dem Dock anzeigen können.

Windows System Tray vs. Mac Menu Bar

Die Menu Bar ist fest in der Menüleiste von Mac OS X verankert und kann weder leicht individualisiert noch versteckt werden.

Die Uhr in der Windows 7 Tray öffnet per Tastendruck einen übersichtlichen Kalender und der Nutzer kann selbst entscheiden, welche Elemente in der Info-Leiste angezeigt werden.

Mac Time Machine vs. Windows Back-up

Beim Back-up-System von Windows hat sich wenig geändert. Es ist immer noch relativ gut in der Systemsteuerung versteckt, sodass Nutzer es gerne übersehen. In der Einführung in das System ist trocken.

Macs Time Machine ist in Sachen Nutzerfreundlichkeit immer noch ungeschlagen. Das Live-Back-up-Service mag ein bisschen zu viel optischen Schnickschnack bieten, ist aber einfacher zu benutzen.

Ausblick

Microsoft hat, wie die unzähligen Testberichte der Windows 7-Testversion zeigen, einiges von Mac OS X abgeschaut und darüber hinaus noch eigene nützliche Features verbaut. Insbesondere die Taskleiste weist einige Vorteile gegenüber dem Dock von Mac OS X 10.5 auf. Die Dateimanager zeigen in beiden Systemen noch Schwächen, Microsoft konnte vor allem bei der Suche Boden gut machen.

Das eigentliche Duell steht aber noch aus: Am 12. Juni wird Apple im Rahmen der WWDC sein neues Mac OS X 10.6 "Snow Leopard" präsentieren, dass speziell unter der Haube optimiert worden sein soll. Dann wird sich auch zeigen, welches System für die kommenden Jahre die Nase vorn hat. (zw)