Tel Aviv - Nur wenige Stunden nach der Räumung zweier illegaler Außenposten im Westjordanland durch die israelischen Behörden haben jüdische Siedler am Mittwochabend zwei neue Posten in dem besetzten Palästinensergebiet errichtet. Israelische Medien berichteten außerdem von aufgebrachten Siedlern, die aus Protest gegen die Räumung einen palästinensischen Olivenhain in Brand steckten und Autos von Palästinensern mit Steinen bewarfen.

Sie kündigten an, sich jedem Versuch der Regierung zu widersetzen, einige der rund 100 Außenposten zu beseitigen, wie es Ministerpräsident Benjamin Netanjahu US-Präsident Barack Obama erst kürzlich bei seinem Besuch in Washington zugesagt hatte.

Israelische Sicherheitskräfte hatten zuvor zwei Außenposten bei Nablus und Ramallah geräumt. Anschließend errichteten die ultra- nationalistischen Siedler Posten nahe der bestehenden Siedlungen Nahliel und Shilo nördlich von Ramallah. Außerdem kündigten sie an, geräumte Posten nicht nur wieder aufbauen, sondern jeweils auch einen weiteren errichten zu wollen.

Zugleich griffen sie Obama scharf an: Auf einem im Fernsehen gezeigten Plakat mit dem Slogan "Barack Hussein Obama, antisemitischer Judenhasser" war der US-Präsident in einer Fotomontage mit arabischem Turban zu sehen.  (APA/dpa)