Amsterdam - Fliegende Tauben im Klassenzimmer oder überlastete Taschenrechner - für mangelhafte Ergebnisse fanden holländische Schüler immer schon fantasievolle Ausreden. In der diesjährigen Prüfungs-Saison beschwerte sich eine Maturantin in Nijmegen, der Aufsichtslehrer sei so attraktiv gewesen, dass sie ihn ständig anschauen musste und die Prüfungsfragen nicht beantworten konnte, berichtete das Nationale Aktionskomitee der Schüler (LAKS) am Mittwoch.

In Breda zog ein Aerobic-Kurs im Nachbarraum die ganze Aufmerksamkeit der Prüflinge auf sich. Tauben, die durch ein geöffnetes Fenster hereinflogen, verdarben in der Stadt Leiden das Matura-Ergebnis einer ganzen Klasse. In zwei Schulen waren die Mathe-Aufgaben so unerhört schwer, dass die Taschenrechner einfach den Dienst versagten. Wie jedes Jahr sollen wieder Dutzende von Prüfern mit Schweiß-, Mund- und Fußgeruch schuld an falschen Antworten gewesen sein. Und eine Klasse in der Provinz Friesland schob alles auf die "unzumutbare" neue Schulglocke. Die läutete tatsächlich alle 50 Minuten. (APA/dpa)