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Die fehlenden Angebote zur Kinderbetreuung sind für viele Eltern eine Belastung.

Foto: AP/Probst

Wien - Berufstätige Eltern brauchen laut einer aktuellen Studie der Arbeiterkammer (AK) mehr Unterstützung bei der Betreuung von Schulkindern in den Ferien. Bei einer Umfrage (Ifes, 400 Familien) haben 56 Prozent der berufstätigen Eltern von Volksschulkindern und 48 Prozent der Eltern von Kindern in der Hauptschule oder im Gymnasium angegeben, dass die Kinderbetreuung für sie in den vergangenen Sommerferien sehr schwierig, eher oder jedenfalls zu gewissen Zeiten schwierig war. Als Lösung kann sich die Mehrheit leistbare Feriencamps und Ferienbetreuung in der Schule vorstellen, teilte die AK am Dienstag mit.

Verzicht auf Arbeitszeiterhöhung

Die Kinderbetreuung in den Ferien ist laut AK mit ein Grund, warum Teilzeitbeschäftigte - insbesondere Frauen - darauf verzichten, das Ausmaß ihrer Arbeitszeit zu erhöhen. 78 Prozent der teilzeitbeschäftigten Eltern von Volksschulkindern und 79 Prozent der teilzeitbeschäftigten Eltern von Kindern in Hauptschule/Gymnasium sagten aus, dass die Betreuung des Nachwuchses in den Sommerferien bei Vollzeitbeschäftigung schwierig oder gar unmöglich wäre.

Verwandtschaft muss einspringen

Derzeit wird die Kinderbetreuung laut der Studie zum Großteil in der Verwandtschaft organisiert: Hauptsächlich schauen in den Ferien die Großeltern auf die Kinder (Volksschule: 71 Prozent; Hauptschule/Gymnasium: 66 Prozent). Mehr als die Hälfte der Eltern wünscht sich laut der Umfrage Ferienbetreuung in der Schule, wobei es bei Bedarf auch Nachhilfe geben soll, und leistbare Feriencamps. 39 Prozent der Eltern von Volks- und 25 Prozent der Eltern von Hauptschülern und Gymnasiasten würde auch Horte befürworten, die den ganzen Sommer offen haben.

AK-Präsident Herbert Tumpel forderte bestmögliche Förderung für die Kinder in den Ferien, "Beruf und Familie müssen vereinbar sein". Er schlug schulische Ferienbetreuung plus Nachhilfeangebote vor, dafür könnten insbesondere die Einrichtungen der Schulen und Horte genutzt werden. Die Betreuung in Feriencamps soll extra gefördert werden. (APA)