Die Beobachtung von Wetter- und Klimaveränderungen, von Wasserreserven, Flüchtlingsbewegungen, Überschwemmungen, Dürren und anderen Katastrophen und Bedrohungen auf See und am Land: Mit Weltraumtechnologie blickt man nicht nur von der Erde hinaus ins All, sondern - per Satelliten - auch vom All auf die Erde.

Noch bis morgen, Donnerstag, widmet sich das Office for Outer Space Affairs der Vereinten Nationen in Wien der Frage, wie Katastrophenmanagement mit satellitengestützter Information verbessert werden kann. Dazu wurde 2006 die Initiative UN Spider (Platform for Space-based Information for Disaster Management and Emergency Response) gegründet, an der das Infrastrukturministerium mit dem österreichischen Weltraumprogramm Asap maßgeblich beteiligt ist.

"Wir wollen regionalen Organisationen, vor allem in Entwicklungsländern, den Zugang zu Satellitendaten und Know-how ermöglichen, damit sie auf Katastrophen effektiver reagieren zu können", erklären Shirish Ravan und Juan-Carlos Villagrán de León von UN-Spider. "Außerdem wollen wir eine Brücke zwischen Katastrophenmanagern und Weltraumforschern bilden."

Zuletzt wurden Satellitenbilder von Überflutungen in Bangladesch oder Erdrutschen in Tadschikistan zur Verfügung gestellt, um schneller Hilfe leisten zu können. Zudem wird an einem webbasierten Portal gearbeitet, das weltweit Informationen bereitstellen soll. Das Zentrum für Geoinformatik der Uni Salzburg entwickelt eine E-Learning-Plattform und ist mit mehreren Projekten eingebunden, etwa zur satellitengestützen Grenzobservation und Überwachung von Seetransporten sowie zur Entwicklung von Frühwarnsystemen. Letztlich soll die Initiative helfen, Katastrophen nicht nur besser zu managen, sondern gleich zu vermeiden. (kri, DER STANDARD/Printausgabe 3.6.2009)