Zur Person

Christian Herbinger ist Führungskraft bei Wienstrom und ist in der aktuellen Mentoring Circle Saison Mentor. Davor war er schon zweimal als Mentee mit dabei.

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derStandard.at: Was motiviert Sie am Mentoring-Programm teilzunehmen?

Christian Herbinger: Man durchbricht mit der Teilnahme am Mentoring- Programm seine vertrauten beruflichen Tätigkeitsfelder und kann durch den Kontakt mit den anderen Teilnehmern viel Neues lernen. Aufgrund der Tatsache, dass keine beruflichen Interessen vertreten werden, findet ein sehr offener Austausch von Erfahrungen und Ansichten statt.

derStandard.at: Welche Erwartungen haben sich für Sie durch das Programm bereits erfüllt?

Herbinger: Eine Vergrößerung des eigenen Netzwerkes über das bestehende Umfeld hinaus.

derStandard.at: Was wünschen Sie sich noch?

Herbinger: Mehr Zeit für den Besuch von Veranstaltungen des Mentoring-Programms und für die Betreuung meines Mentees.

derStandard.at: Was können Mentor/in und Mentee einander geben?

Herbinger: Es gibt keine andere Möglichkeit für Mentor/in und Mentee fernab von Familie, Freundeskreis und dem eigenen beruflichen Umfeld Feedback zu empfangen und zu reflektieren. Das funktioniert für den Mentee, aber auch für den/die Mentor/in. Wichtig ist, dass die beiden das Feedback auch einfordern.

Foto: Ingo Folie

Zur Person

Doris Steinkogler ist Führungskraft bei PPC Insulators und Mentee im aktuellen Mentoring Circle.

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derStandard.at: Was motiviert Sie am Mentoring-Programm teilzunehmen?

Doris Steinkogler: Meine Hauptmotivation ist der Austausch mit interessanten Menschen, insbesondere natürlich mit dem Mentor. Meine anfänglichen Erwartungen waren eher allgemeiner Natur, z.B. Inputs zur langfristigen Karriereplanung zu bekommen und auch Kontakte zu unterschiedlichen Branchen zu knüpfen. Im Laufe der ersten Mentoring-Veranstaltungen und Gespräche mit meinem Mentor zeigte sich aber bald, dass auch sehr spezifische Probleme des Berufsalltags zur Sprache gebracht und gemeinsam diskutiert werden können.

derStandard.at: Welche Erwartungen haben sich bereits erfüllt?

Steinkogler: Einige sehr hilfreiche Anregungen zur Lösung konkreter Fragestellungen übertrafen meine Erwartungen und es gelang mir auch, das Besprochene im Job umzusetzen. Ein weiters interessanter Aspekt einer politisch und branchen-unabhängigen Plattform wie "mmde - mentoring und management development" ist, dass man in ungezwungener Atmosphäre - und ohne geschäftliche Interessen - vieles über andere Branchen und Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Karrierezielen lernen kann.

derStandard.at: Was wünschen Sie sich noch?

Steinkogler: Zusätzlich zu den Netzwerk-Veranstaltungen in Vortragsform wären Treffen mit Workshop-Charakter wünschenswert, damit in Kleingruppen Fragen erarbeitet oder - ähnlich wie bei Seminaren - eine größere Feedbackrunde ermöglicht wird. Schließlich ist auch eine Evaluierung der eigenen beruflichen Stärken und Schwächen durch unabhängige (und dadurch ehrliche) Personen von großem Wert für die persönliche Entwicklung.

derStandard.at: Was kann ein/e Mentor/in einem/r Mentee geben? Und umgekehrt.

Steinkogler: Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich sagen, dass der Mentor jedenfalls eine neutrale, von Eigeninteressen unabhängige Reflektierung der Fragen des Mentees ermöglicht. Ähnlich wie ein Psychologe sollte der Mentor nicht werten, sondern im ersten Schritt lediglich "spiegeln" und danach Inputs geben, ohne eine Lösung aufzudrängen. Lösungsansätze, die man selbst nicht in Bertracht gezogen hätte, sind ein sehr bereichernder Aspekt der Mentoring-Gespräche.

Auf der anderen Seite können auch die Mentees neue Perspektiven einbringen und dem Mentor interessante Gespräche bieten. Der Schwerpunkt sollte meiner Ansicht nach aber dennoch auf der Weitergabe der Erfahrungen seitens des Mentors liegen - deshalb ja auch die sorgfältige Auswahl der Mentor-Mentee Gruppen.

Foto: privat

Zur Person

Christian Moser ist Geschäftsführer des SOS-Kinderdorf Österreich und wird ab November 2009 als Mentee den Mentoring Circle bereichern.

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derStandard.at:  Was ist Ihre Motivation am Mentoring Circle teilzunehmen?

Moser: Durch die modernen Informationstechnologien entsteht derart viel gesammeltes Wissen in unserer Gesellschaft, das frei und rasch zugänglich ist. Als einen entscheidenden Erfolgsfaktor sehe ich, aus dieser Fülle die wirkungsvollen Informationen zu generieren. Wie können wir Methoden finden, dieses Wissen innerhalb der eigenen Organisation und zwischen den Organisationen zu transferieren? Ich betrachte den Mentoring Circle als "Marktplatz" um Wissentstranfer zu leisten. Besonders als Führungskraft erachte ich das als wertvolle Personalentwicklungsmaßnahme.

derStandard.at: Welche Erwartungen haben Sie an das Programm?

Moser: Ich erwarte engagierte Menschen mit großer Freude und Lust am Lernen und Weiterentwickeln. Ich freue mich auf andere Blickwinkel, Meinungen und Methoden. Diese zu hinterfragen, kritisch zu würdigen und neue Schlüsse zu ziehen, sehe ich als bereichernd für mich und in weiterer Folge für meine Organisation. Ich erwarte mir, dass ich verändert aus dem Mentoring Circle herauskomme, was zum größten Teil meine eigene Verantwortung ist. Ich wünsche mir einen vertrauten Rahmen, um den Gedanken einen sicheren und innerhalb dieser Grenzen offenen Dialog-Raum zu geben.

derStandard.at: Was, glauben Sie, können Mentees und MentorInnen einander im Austausch geben?

Moser: Vieles wird im Spiegeln der eigenen Gedanken entstehen. MentorInnen aber auch Mentees können sich gegenseitig viele Fragen schenken, die im guten Zuhören entstehen. Fragen und Nachfragen, ohne an Lösungen zu denken, provozieren im besten Sinn Entwicklungspfade für neue Denk- und Lösungsmuster. Das ist entwicklungsförderlich und gleichbedeutend für Mentor und Mentee.

Foto: SOS Kinderdorf

Zur Person

Angela Wiesmüller ist Produktmanagerin bei der Mondi Group. Sie ist als Mentee beim aktuellen Mentoring Circle dabei.

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derStandard.at: Was ist Ihre Motivation am Mentoring-Programm teilzunehmen? 

Wiesmüller: Das Mentoring-Programm bietet die Gelegenheit, eigene Führungserfahrungen zu reflektieren und somit das Eigen- und Fremdbild abzugleichen. In einem vom Arbeitsalltag losgelösten Rahmen ermöglicht der Austausch mit erfahrenen Managern und anderen Mentees aus den unterschiedlichsten Unternehmen neue Sichtweisen zu gewinnen. 

derStandard.at: Welche Erwartungen haben sich für Sie durch das Programm erfüllt? 

Wiesmüller: Mein primäres Ziel "Selbstreflexion" wurde bis jetzt bei jedem Gespräch mit meiner Mentorin sehr gut erfüllt. Darüber hinaus erhalte ich von ihr auch sehr gute fachliche Inputs wie z.B. Führung von Feedback- und Zielerreichungsgesprächen mit Mitarbeitern. Eine weitere Erwartung "neue Sichtweisen zu gewinnen" wurde ebenfalls durch die sehr interessanten Netzwerkveranstaltungen über die unterschiedlichsten Themengebiete erfüllt. 

derStandard.at: Was wünschen Sie sich noch? 

Wiesmüller: Bisher wurden meine Erwartungen sehr gut erfüllt und ich hoffe auch nach Ablauf dieses Mentoringjahres zu der einen oder anderen Netzwerkveranstaltung wieder eingeladen zu werden.

Neben den bereits genannten Aspekten könnte ich mir als zukünftige Themen für Netzwerkveranstaltungen Fragestellungen rund um die Themen Führung und Motivation in Changeprozessen, wirksame Instrumente der internen Kommunikation in internationalen Unternehmen und die Fähigkeit, in schnell wechselnden Kontexten und Unsicherheitslagen gute Entscheidungen zu treffen, gut vorstellen.

derStandard.at: Was kann ein/e Mentor/in einem/r Mentee geben und umgekehrt? 

Wiesmüller: Ich denke, dass sowohl der Mentor als auch der Mentee sich durch dieses Programm weiterentwickeln und sich gegenseitig durch den Erfahrungsaustausch neue Impulse geben können.

Foto: privat

Mentoring Circle

Gesucht: Mentees mit Führungserfahrung

DER STANDARD Mentoring Circle, von Gabriele Hahn in enger Zusammenarbeit mit DER STANDARD konzipiert, mit derStandard.at/Karriere als Partner, startet im November 2009 mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in sein 4. Jahr. Die Vorauswahl beginnt im Juli 2009.

Daher werden interessierte Mentees gesucht, die sich mit ihrer Mentorin oder ihrem Mentor - Führungskräfte aus dem mittleren und oberen Management in nationalen und internationalen Unternehmen oder Unternehmerinnen und Unternehmern - für die Dauer eines Jahres zu Führungs- und Managementthemen austauschen möchten.

Unterstützt wird DER STANDARD Mentoring Circle von zahlreichen langjährigen und auch einigen neuen Partnerunternehmen, wie u.a. bwin, First Data, Helvetia Versicherung, Kommunalkredit austria, Microsoft Österreich, mobilkom austria, Pierre Lang europe, Wiener Linien, Wiesner-Hager, WU executive academy, DER STANDARD, derStandard.at/Karriere und zahlreichen ehrenamtlich tätigen Mentorinnen und Mentoren.

Zielgruppe: Führungskräfte aus dem unteren und mittleren Management sowie Unternehmensgründerinnen und -gründer

Dauer: November 2009 - Oktober 2010

Bewerbungsschluss: 30. 6. 2009 (unter Berücksichtigung der Reihenfolge der Bewerbungseingänge)

Kostenbeitrag: Eur 590,-- p.a., inkl. MWSt

Bewerbungsmodalitäten: bitte mit CV inkl. Foto und Motivationsschreiben an office@mmde.at