Zur Person
Doris Steinkogler ist Führungskraft bei PPC Insulators und Mentee im aktuellen Mentoring Circle.
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derStandard.at: Was motiviert Sie am Mentoring-Programm teilzunehmen?
Doris Steinkogler: Meine Hauptmotivation ist der Austausch mit interessanten Menschen, insbesondere natürlich mit dem Mentor. Meine anfänglichen Erwartungen waren eher allgemeiner Natur, z.B. Inputs zur langfristigen Karriereplanung zu bekommen und auch Kontakte zu unterschiedlichen Branchen zu knüpfen. Im Laufe der ersten Mentoring-Veranstaltungen und Gespräche mit meinem Mentor zeigte sich aber bald, dass auch sehr spezifische Probleme des Berufsalltags zur Sprache gebracht und gemeinsam diskutiert werden können.
derStandard.at: Welche Erwartungen haben sich bereits erfüllt?
Steinkogler: Einige sehr hilfreiche Anregungen zur Lösung konkreter Fragestellungen übertrafen meine Erwartungen und es gelang mir auch, das Besprochene im Job umzusetzen. Ein weiters interessanter Aspekt einer politisch und branchen-unabhängigen Plattform wie "mmde - mentoring und management development" ist, dass man in ungezwungener Atmosphäre - und ohne geschäftliche Interessen - vieles über andere Branchen und Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Karrierezielen lernen kann.
derStandard.at: Was wünschen Sie sich noch?
Steinkogler: Zusätzlich zu den Netzwerk-Veranstaltungen in Vortragsform wären Treffen mit Workshop-Charakter wünschenswert, damit in Kleingruppen Fragen erarbeitet oder - ähnlich wie bei Seminaren - eine größere Feedbackrunde ermöglicht wird. Schließlich ist auch eine Evaluierung der eigenen beruflichen Stärken und Schwächen durch unabhängige (und dadurch ehrliche) Personen von großem Wert für die persönliche Entwicklung.
derStandard.at: Was kann ein/e Mentor/in einem/r Mentee geben? Und umgekehrt.
Steinkogler: Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich sagen, dass der Mentor jedenfalls eine neutrale, von Eigeninteressen unabhängige Reflektierung der Fragen des Mentees ermöglicht. Ähnlich wie ein Psychologe sollte der Mentor nicht werten, sondern im ersten Schritt lediglich "spiegeln" und danach Inputs geben, ohne eine Lösung aufzudrängen. Lösungsansätze, die man selbst nicht in Bertracht gezogen hätte, sind ein sehr bereichernder Aspekt der Mentoring-Gespräche.
Auf der anderen Seite können auch die Mentees neue Perspektiven einbringen und dem Mentor interessante Gespräche bieten. Der Schwerpunkt sollte meiner Ansicht nach aber dennoch auf der Weitergabe der Erfahrungen seitens des Mentors liegen - deshalb ja auch die sorgfältige Auswahl der Mentor-Mentee Gruppen.