Honig ist das Thema für das heurige Jahr

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Naturbadeteich mit Frischwasser vom Berg

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Biohotel Daberer im Obergailtal in Kärnten

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Früher kamen die Dorfbewohner sonntags auf ein Wannenbad im Mineralwasser, heute fließt es aus allen Leitungen und sogar in den Zahnputzbecher. Das Biohotel Daberer im kärntnerischen Gailtal hat seine hauseigene Kalzium-Magnesium-Hydrogenkarbonat Heilquelle. Aus der dorfgemeinen Badeanstalt mit dem "Haalbründl" (Heilbründl, Anm.) des Urgroßvaters von Marianne Daberer aus den 1870ern ist inzwischen ein Vital & Spa Ressort geworden. "Für Menschen mit bewusstem Lebensstil", sagt seine Urenkelin, die gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Bruder das Viersternehotel führt.

Biologische Hauben

Als das Haus vor rund 30 Jahren zur Biopension wurde, gehörten die Daberers zu den Bio-Pionieren. Damals galt "Bio" noch als karge Körndlkost - ein Konzept, das in einem Tal, wo der berühmte Gailtaler Speck zuhause ist, bestenfalls für Verwunderung bei den Einheimischen sorgte. Wüssten die Zweifler von damals wie gut ein simpel aber gefinkelt zubereitetes Dinkelfrühstück mit Zimt und Honig schmecken kann oder ein Ragout vom Tauernbiolamm - sie würden ihre Meinung ändern. Tatsächlich kochen die Köche biologische Spezialitäten in den Grüne-Hauben-gekrönten Töpfen und fährt man nicht sowieso schon nach St. Daniel, weil man sich bewusst ernährt, besteht die Gefahr dort ein Fan zu werden.

Vielerlei Holz

Die bioklimatische Architektur holt die Natur auch ins Innere. Verschiedene Hölzer prägen das Haus und fast alle Zimmer sind nach Süden ausgerichtet, damit möglichst viel Sonnenlicht - das Element Feuer - seinen Weg in die 43 Zimmer findet - vor der Kulisse der Karnischen Alpen. Dem Element Luft kann man sich in Ruhe auf dem eigenen Balkon widmen.

Das Hotel ist mit der Zeit Stück für Stück aber konsequent gewachsen und das macht es gemütlich, aber trotzdem luxuriös für all jene, die darunter keinen durchgestylten Wellnesstempel verstehen. Viele kleine Details lassen die Destination in Kärnten ganz persönlich wirken. Das fängt bei gut gefüllten Bücherregalen im Rezeptionsbereich an und endet bei der täglich liebevoll anders drapierten Decke am Bett. An den Wänden hängen Bilder von großteils Kärntner Künstlern.

Süßes Themenjahr

In der Luft liegt beim Daberer heuer Honigduft. Das Jahr gehört schwerpunktmäßig dem süßen Naturprodukt. Bei Spa-Behandlungen, in der Küche, an der Hotelbar und in eigenen Pauschal-Packages ist der Honig Thema, der in den Wiesen und Wäldern rundherum gewonnen wird. Bei Behandlungen mit dem Naturprodukt kommen die Nerven entlang der Wirbelsäule in Schwung. Dass der Honig nicht einmassiert, sondern entlang der Wirbelsäule aufgetragen und "gezupft" wird, ist speziell.

Aktiver und entspannter Urlaub

Qi Gong, Aquatraining, Rückengymnastik, Nordic Walking, Pilates und geführte Wanderungen gehören zum Aktivprogramm. Im Winter gibt es Langlaufausrüstung, im Sommer Fahrräder zum Ausborgen. Wer lieber allein sein möchte, hat 20.000 Quadratmeter Naturpark zu erkunden. Das Element Erde hat im Gailtal Schönheiten hervorgebracht, die Körper und Geist Gutes tun. Zum Relaxen lädt ein Bio-Spa mit Schwimmbecken und eine Waldsauna hinter dem Haus ein - übrigens auch buchbar im Kerzenschein nur für Zwei.

Besonders sind die geführten Trekking-Touren mit den Lamas aus der Nachbarschaft. Mit den Tieren ist Wandern anders, intensiver und meditativ, wenn Mensch und Tier die rauschende Gail entlang schreiten oder gemeinsam enge Steige hoch oben im Gebirge bezwingen. Die Urlauber lieben die Lamas, so mancher Einheimischer schüttelt aber immer noch den Kopf, wenn Lama- und Wanderführer Johann Kanzian mit seinen Tieren und den Urlaubern im Tross Wiesen und Hänge kreuzt.

Saubere Abkühlung

Zwei Minuten vom Haus entfernt, vorbei am Kneipbereich und der hauseigenen Forellenzucht, liegt ein eigener Naturbadeteich - smaragdgrün mitten im Wald, gespeist von einem sehr frischen Gebirgsbach. Eine Delegation aus Norwegen hat ihn aber heuer schon ausprobiert, erzählt Marianne Daberer. Getroffen haben die Norweger dort seltene Dohlenkrebse, die nur in sehr sauberem Wasser leben. (Marietta Türk, derStandard.at)