Kleines Mädchen mit Eigensinn: Letekidan Micael in Luigi Falornis Drama "Feuerherz".

Foto: Filmladen

Das eritreische Mädchen Awet wird in den 1980er-Jahren von seinem Vater an fremde Leute übergeben. Gemeinsam mit anderen Kindern wird es nun in einem Wüstenlager ausgebildet - ideologisch gedrillt, an der Waffe trainiert und schließlich auch in den Kampf gegen eine konkurrierende Befreiungsorganisation geschickt.

"Feuerherz" von Luigi Falorni, eine deutsch-österreichische Koproduktion, wurde im Vorjahr im Wettbewerb der Berlinale vorgestellt. Vor dem Kino taten damals vereinzelt Aktivisten ihren Unmut kund, schon im Vorfeld hatte der Film für Aufsehen gesorgt, weil er sich an der hinsichtlich der Fakten mehrfach in Zweifel gezogenen Autobiografie der Sängerin Senait Mehari orientiert.

Nach Sichtung von "Feuerherz" war man dann eher irritiert über den Zugang des Films zu seinem Thema: Der politische Hintergrund bleibt fürs Publikum so nebulos wie für die kleine Heldin, statt dem Hirn wird mit großen Kinderaugen eher die Tränendrüse angeregt und auf den unverbindlichen Allgemeinplatz gebaut. (irr / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.5.2009)