Die Festnahme des Vizerektors der Kunstuniversität Linz, Rainer Zendron, im Zuge einer 1.-Mai-Demonstration der KPÖ sorgt weiterhin für Debatten. Nachdem sich  Landeshauptmann Josef Pühringer auf die Seite der Polizei gestellt hatte, melden sich nun die Angehörigen der Kunstuni Linz mit einem offenen Brief zu Wort, in dem sie sich mit ihrem Rektor solidarisch erklären.

Der Brief im Wortlaut:

"Das, unserer Ansicht nach überzogene, harte und brutale Einschreiten seitens der Exekutive gegen die TeilnehmerInnen der von den Behörden genehmigten Maidemonstration widerspricht gänzlich verfassungsrechtlich gesicherten Grundrechten der Bevölkerung. Die vom ORF und von privaten Personen dokumentierten Geschehnisse belegen Misshandlungen der DemonstrantInnen durch Mitglieder der Exekutive und in Folge die unnötige Eskalation, die durch die Polizei provoziert wurde.

Wir schließen uns dem Bündnis gegen Polizeigewalt an und stellen uns klar hinter den Vizerektor der Kunstuniversität Linz, Univ.Prof. Mag.art. Rainer Zendron, der in diesem Zusammenhang von der Polizei misshandelt und brutal abgeführt wurde, obwohl er sich lediglich für die Deeskalation und Schlichtung der Situation einsetzte und mit Zivilcourage handelte. Wir bedauern, dass Rainer Zendron sein Amt ruhend gelegt hat, und fordern eine sofortige Einstellung der Verfahren sowie eine lückenlose Aufklärung des Polizeieinsatzes.

ÖH der Kunstuniversität Linz, Betriebsrat für das allgemeine Universitätspersonal, Betriebsrat für wissenschaftliches und künstlerisches Universitätspersonal, Mitglieder des Alumnivereins der Kunstuniversität Linz." (red, derStandard.at, 11.5.2009)