Trauer um Beilage, Sorge um journalistische Qualität auf dem Platz des "Streiflichts" (zum Vergrößern anklicken)

Faksimile: DER STANDARD

Lesern der am STANDARD beteiligten "Süddeutschen Zeitung" fehlte Samstag nicht nur die nach 14 Monaten eingestellte Beilage für Nordrhein-Westfalen. Wo sich sonst unter "Das Streiflicht" auf Seite eins eine Glosse findet, steht ein schmaler Text: Aus Furcht vor "irreparablen Schäden" bei weiteren Einschnitten sehe man sich "außer Stande, aufs gewohnte Format anzuwachsen".

Anzeigenschwund

Im Blatt beruhigt Manager Klaus Josef Lutz, sagt aber, es werde in Deutschland "wohl weniger Qualitätszeitungen geben". Die SZ sei "sicher eine davon". Weniger sicher sind Beobachter bei der "Frankfurter Rundschau", die wie berichtet beim Land Hessen um Bürgschaft für Kredite vorstellig wurde. Der brutale Anzeigenschwund traf aber auch die "Frankfurter Allgemeine": 35 Millionen Euro Minus im Vorjahr ("Süddeutsche": 37 Millionen). Zwei Jahre, heißt es intern, könnte die FAZ das so noch verkraften, sie spart hart wie auch Springers "Welt" und verkauft Beteiligungen.

Werbeumsätze erstmals wieder im Steigen

Just in dem Moment sieht Nielsen in Deutschland im ersten Quartal die Werbeumsätze der Tageszeitungen erstmals wieder steigen. Die Stellenanzeigen als bisher tragende, nun eingebrochene Säule der großen Blätter beobachten sie allerdings nicht. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 17.4.2003)