Foto: Contriva/Kerstin Anders
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Contriva sind längst zu einer Referenzband geworden - auf Deutsch: man sagt über andere "Na die klingen doch ein wenig wie ...". Wie andere Bands aus der einstigen Berliner "Wohnzimmerszene" (in der Konzerte in wechselnden Privaträumlichkeiten stattfanden) bildeten sich Contriva an der Schnittstelle von Pop und Elektronik. So vor sechs bis sieben Jahren war das etwa.

Vielleicht bedingte die spezielle Räumlichkeit - Rücksicht auf die Nachbarn! - ja auch einen ihr entsprechenden Sound, denn alle KünstlerInnen dieser - wenn man so will - Bewegung klangen dezent, lo-fi ... und als Draufgabe irgendwie niedlich. Inzwischen sind die meisten jedoch über das damalige Umfeld hinausgewachsen - Contriva zumal, die ihren Sound aus Alltagsgeräusch-Samples, Plucker-Beats und Akustik-Gitarren zunehmend aufgepäppelt haben. Zu hören auf ihrem aktuellen, dritten Album "If you had stayed", das nach einigen zwischenzeitlichen Solo-Projekten (am bekanntesten wahrtscheinlich das von Masha Qrella, die auch in Wien zu Gast war) entstanden ist.

Und live ... ja live rocken Contriva einfach, kann man echt nicht anders nennen. Famos und überaus erstaunlich dabei aber, was man aus einer klassischen Besetzung (Gitarre, Bass, Schlagzeug, ziemlich oft auch Keyboards und ziemlich nie Gesang) für einen eigenständigen Sound herausholen kann. Doch immer noch stehen Contriva für das, was sie schon zu Beginn machten: Instrumentalmusik mit Seele.
(Josefson)