Durch nichts zu schlagen: Larry David spielt sich als missmutigen Comedyautor in "Curb Your Enthusiasm".

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Göttinnen des britischen Humors: Jennifer Saunders (li.) und Joanna Lumley in der BBC-Serie "Absolutely Fabulous".

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Sonntag, 3. Mai, ist "Weltlachtag". Fürs Fernsehen, stets geschmacksverwegen, bedeutet das: Gefahr im Verzug! Ein Blick in die Programmzeitschriften beweist: Fernsehunterhaltung ist voll mit lahmen Komödien, verunglückten Krimis, einfallslosen Dramen. Oft hinterlässt es bei den vielen ranzigen Liebesschnulzen, käsigen Kochshows, adrenalinsauren Modelcastings mehr als schlechten Nachgeschmack.

Diagonale-Chefin Barbara Pichler bezeichnet Serien als "Königsformat des Fernsehens". Den Konsumentengewohnheiten passen sie sich in Länge, Wiederholungs- oder Fortsetzungscharakter am besten an. DER STANDARD empfiehlt, sich auch am Weltlachtag an Serien zu halten. Gute Laune versprechen zum Beispiel die folgenden:

  • Monty Pythons sind die Paten des Fernsehhumors überhaupt. John Cleese und Konsorten versorgten Zuschauer mit Zitaten aus Filmen und Flying Circus, die noch heute geläufig sind. Oder sagen Sie nicht, Sie wüssten nicht, wie Sie "Dieser Vogel ist tot" einordnen? Cleese schickte mit Fawlty Towers Sketches nach. Noch einmal fester zog ab 2001 Little Britain die Schraube des schwarzen Humors an.
  • Absolutely Fabulous waren Jennifer Saunders und Joanna Lumley. Die übergeschnappten Modetanten begeisterten mit sprödem Humor. Mit Kollegin Dawn French veralberte Saunders in French & Saunders Hollywoodfilme. French machte nicht nur als geistesgestörte Ausgabe von Kathy Bates in Misery gute Figur, sondern später auch als feiste Pastorin in The Vicar of Dibley.
  • Aus Österreich liegen humoristische Höhepunkte schon länger zurück. Piefke-Saga, Ein echter Wiener geht nicht unter und Kottan haben Fixplätze. Bei Tohuwabohu gehen die Meinungen ähnlich auseinander wie bei gegenwärtigen Witzbolden: Über Robert Palfraders Kaiser-Attitüden lacht nicht jeder.
  • Sex and the City darf am Weltlachtag nicht fehlen, obwohl die fidelen New Yorkerinnen mit dem grottigen Serienende und dem witzlosen Film Minuspunkte sammelten. Nur Sam erkannte die Ehehölle und durfte rechtzeitig entkommen.
  • Kir Royal schafft als deutsche Serie den Sprung unter die besten der Lustigsten. Die Geschichten um Klatschreporter Baby Schimmerlos Mitte der 80er werden im Alter immer besser. In die ähnliche Kategorie fallen Monaco Franze, Die Haushälterin, Die schnelle Gerda und unzählige weitere Bayernspäße.
  • Nonstop Nonsense war für die Deutschen sowas wie Monty Python für die Briten. Was eigentlich schon alles sagt. Aber: Viel zu lachen gab es in den 70ern schon mit Didi Hallervorden. Erinnern wir uns an "Kuh Elsa" oder - "Palim! Palim!" - die Flasche Pommes frites.
  • The Osbournes hielten den Glauben an ein Familienleben außerhalb von biederer Spießigkeit am Leben. Ähnliches versprachen dreißig Jahre zuvor The Munsters.
  • Sitcoms sind Quell ewiger Freude. Ob Al Bundy in Eine schrecklich nette Familie, Cybill Shepherd in Cybill oder Ihre Derbheit, Roseanne: Sie sorgten für ein gutes Gefühl beim Tagesausklang. Das ist Zeichen ihrer Güte: Auch bei wiederholtem Schauen nützen sie sich nicht ab. Diese Funktion übernahmen später Serien wie Malcom in the Middle oder King of Queens.
  • 30 Rock gewährt komische Einblicke in den chaotischen Alltag einer Comedyshow. Tina Fey liefert als Autorin und Hauptdarstellerin eine solide Performance: zum Schreien!
  • Curb Your Enthusiasm ist durch nichts zu schlagen. Seinfeld-Autor Larry David spielt in der HBO-Serie sich selbst und fordert sich und Partnern den Willen zur Improvisation ab: Das funktioniert seit sechs Staffeln ohne absehbares Ende. David ist Meister jüdischen Humors, logisch, dass er im nächsten Film von Woody Allen eine Hauptrolle spielt.

Und was bringt Sie im Fernsehen zum Lachen? Posten Sie hier ihre TV-Anregungen zum Weltlachtag. (Doris Priesching, DER STANDARD; Printausgabe, 2./3.5.2009)