Das Wasser als Umgebung für Körper: "Diamonds and Pearls".

Foto: Cornelia Hefel

Ist hier eine Grillparzer-Begeisterte oder ein Prince-Fan am Werk? Vielleicht beides, vielleicht weder noch. desmeeresundderliebewellen nennt Cornelia Hefel ihre Zusammenschau von Fotografien bei Lisi Hämmerle in Bregenz. Und so wie im Ausstellungstitel ein Wort ins nächste fließt, gehen bei ihr barock gerahmte Bilder in schlichte Schwarz-Weiß-Landschaften über, tun sich Stil und Style zusammen. Schwarz und blau ergibt da eben einmal Gold - zwei große Querformate (gold I, gold II) beeindrucken durch ihre Struktur: Vorstellungen von "fest" oder "flüssig" werden da ganz lässig außer Gefecht gesetzt.

So frei assoziativ die Titel sein mögen, so sehr lassen sie auf Hefels ironischen Umgang mit Pop- und Hochkultur schließen. Splashige Bilder, die in avancierte Fashionmagazine passen könnten, treffen auf experimentelle Fotokunst oder auf klassische Landschaftsaufnahmen: Die können dann auch einmal angelika kaufmann heißen, wenn jene Region im Bild ist, die sich mit der Malerin schmückt.

Allen Fotografien gemeinsam ist das Wasser. Als Umgebung für ein-, unter- und auftauchende Körper, als natur- und kulturlandschaftsprägendes Element oder als quasi abstraktes Material: Einmal wird Wasser hart, ein andermal eine Mauer strömend. Cornelia Hefels Fotografien changieren zwischen dem Beiläufigen und dem Zwingenden, das macht ihre gehaltvolle Leichtigkeit aus. Heute zum letzten Mal zu sehen. (pen, DER STANDARD/Printausgabe, 02./03.05.2009)