Wien - "Die Wirtschaftskrise wird den Arbeitsmarkt weiter stark belasten", warnte Sozialminister Rudolf Hundstorfer heute, Freitag, in Reaktion auf die aktuellen Arbeitsmarktdaten. Obwohl der Anstieg der Arbeitslosigkeit im April weniger stark ausgefallen sei als im Februar und März, könne man für den Arbeitsmarkt keine Entwarnung geben. "Die Krise wird noch andauern und die Situation am Arbeitsmarkt angespannt bleiben. Wir werden alles versuchen, um die Folgen der Krise einzudämmen", so der Minister.

Erwähnenswert sei, dass der Anteil an Langzeitarbeitslosen derzeit nur leicht steigt und die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit mit 97 Tagen ebenfalls nur einen geringen Anstieg aufweist. "Es ist vielleicht kein sehr starker Trost, aber viele der jetzt arbeitslos gewordenen Menschen werden in den nächsten Wochen und Monaten wieder eine Anstellung finden", meinte Hundstorfer. Alleine im Monat März hätten rund 74.000 arbeitslose Personen wieder einen Arbeitsplatz gefunden.

In dieser für viele Menschen äußerst schwierigen Situation werde vonseiten der Bundesregierung alles unternommen, um die Chancen der Menschen am Arbeitsmarkt zu verbessern. So werden heuer alleine für die aktive Arbeitsmarktpolitik 1,3 Mrd. Euro ausgegeben - soviel wie noch nie. Durch die Kurzarbeit konnten bisher Zehntausende Arbeitsplätze gerettet werden, durch die Infrastrukturoffensive im Rahmen der Konjunkturpakete werden weitere tausende Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten, im Sozial- und Gesundheitswesen wurden über 12.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und durch die Lohnsteuersenkung wird die Kaufkraft gestärkt. Das brachte im Handel über 3.000 neue Arbeitsplätze. Zudem wurde das Arbeitsstiftungswesen so stark wie noch nie ausgebaut und durch die Fachkräfteoffensive werden so viele Arbeitslose wie nie zuvor in Ausbildung gebracht, so der Minister.

Erfreulich sei auch, dass Österreich im Vergleich mit den 27 EU-Staaten nach Eurostat die zweitniedrigste Arbeitslosenrate mit 4,5 Prozent aufweist. Nur Niederlande habe wie in den Monaten zuvor einen noch niedrigeren Wert. Österreich sei aber das einzige Land in der EU, das saisonbereinigt im Vergleich zum Vormonat keinen Anstieg der Arbeitslosenquote hinnehmen musste. In der Eurozone liegt die Arbeitslosenquote mit 8,9 Prozent fast doppelt so hoch wie in Österreich. In der Gesamt-EU ist die Arbeitslosenquote mit 8,1 Prozent etwas niedriger. In beiden Fällen ist sie um 0,2 Prozent im Vormonatsvergleich gestiegen. (APA)