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Am Ende des Monats waren nach vorläufigen Daten 258.240 Menschen arbeitslos - das waren um 53.166 (+25,9 Prozent) mehr als im April 2008.

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Wien - Die Situation am heimischen Arbeitsmarkt ist extrem angespannt. Zu Monatsende waren im April nach vorläufigen Daten 258.240 Menschen arbeitslos - das waren um 53.166 (+25,9 Prozent) mehr als im April 2008. Nach internationaler Berechnung entspricht das einer Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent nach 7,5 im Vormonat März. Rechnet man allerdings die in Schulung befindlichen Personen dazu, hatten Ende April 322.409 Menschen in Österreich keine Arbeit. Gegenüber April 2008 ist das ein Plus von 24,2 Prozent oder 62.871 Personen.

Besonders deutlich zugenommen hat die Arbeitslosigkeit erneut bei den Jugendlichen (besonders betroffen vor allem 19- bis 24-Jährige) mit einem Anstieg um 34,2 Prozent (März: 39,3). Am Lehrstellenmarkt standen per Ende April 4485 Suchende (+14,3 Prozent) 3136 (-10,5 Prozent) offenen Lehrstellen gegenüber. Die Lücke vergrößerte sich somit um 927 auf 1349. 

Viel weniger offene Stellen im Jahresvergleich

Männer waren mit einem Plus von 37,3 Prozent (März: 38,6) auch deutlich stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen (plus 13,4 nach 15,7 Prozent im März). Per Ende April waren 208.840 Inländer (+24,6 Prozent) und 49.400 Ausländer (+31,6 Prozent) arbeitslos.

Die Anzahl der offenen Stellen war im April mit 27.440 um 33,1 Prozent niedriger als im April 2008, blieb gegenüber März 2009 (27.439) praktisch unverändert.

Im Vergleich der Bundesländer leidet Oberösterreich am meisten unter der aktuellen Krise, stark betroffen sind auch Kärnten, Niederösterreich und die Steiermark. Relativ glimpflich ist Wien davongekommen mit einer Zunahme der Arbeitslosenzahl um 9,7 Prozent.

"Keine Entwarnung"

Pünktlich mit den neuen Arbeitsmarktdaten präsentierte die ÖVP eine Stiftung für arbeitslose Jugendliche, die mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) umgesetzt werden soll. Ziel sei, 2000 junge Menschen in Beschäftigung zu bringen, so Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP).

Hundstorfer konnte "keine Entwarnung" geben: "Die Wirtschaftskrise wird den Arbeitsmarkt weiter stark belasten" , die Regierung werde aber "alles versuchen, um die Folgen der Krise einzudämmen".

An der Stiftung teilnehmen können Jugendliche, die ihren Job verlieren und davor zumindest drei Monate bei Klein- und Mittelbetrieben oder als Leih- und Zeitarbeiter beschäftigt waren. Das Arbeitslosengeld läuft weiter, ihr Betrieb muss sich pro Person mit 500 Euro an der Stiftung, die vier Jahre läuft, beteiligen. Bund, Länder, AMS und Wirtschaft teilen sich die Kosten von 10 Millionen Euro. (APA, nim, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2./3.5.2009)