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Die WHO erhöht Pandemie-Warnung auf Alarmstufe vier.

Foto: AP Photo/Eduardo Verdugo

Das neuseeländische Gesundheitsministerium bestätigte mindestens elf Krankheitsfälle, auch in Israel ist eine Erkrankung nun offiziell.

Der mexikanische Gesundheitsminister Jose Angel Cordova erklärte, die Schweinegrippe-Epidemie habe inzwischen einen kritischen Moment erreicht. Die Zahl der Infektionen werde weiter steigen, die Regierung müsse daher die Präventionsmaßnahmen verstärken. In Mexiko sind allem Anschein nach schon 159 Menschen an der Schweinegrippe gestorben. Mehr als 1.600 Verdachtsfälle werden zurzeit noch überprüft.

Zwei Verdachtsfälle in Bayern 

In Bayern gibt es zwei Verdachtsfälle auf Schweinegrippe. Bestätigt sind diese Fälle aber noch nicht, wie der bayerische Gesundheitsminister Markus Söder am Dienstag in München sagte. Das Robert Koch-Institut in Berlin sei noch mit Untersuchungen beschäftigt. "Die Lage ist ernst zu nehmen. Es gibt Anlass zur Sorge", sagte Söder. Zuvor hatte es nach Söders Worten schon drei weitere Verdachtsfälle im Freistaat gegeben. Diese hatten sich aber nicht bestätigt.

Die beiden neuen, noch unbestätigten Verdachtsfälle seien an zwei verschiedenen Orten aufgetreten. An welchen, sagte Söder nicht. Die beiden möglichen Grippepatienten liegen nach Söders Angaben isoliert in Krankenhäusern. Die Quarantäne stehe aber nicht im Zusammenhang mit deren Gesundheitszustand. Es sei darum gegangen, mit Hilfe der Isolation eine mögliche Ansteckung zu vermeiden. "Es ist ein völlig neues Virus", sagte Söder. Deshalb könne derzeit nur das Robert Koch-Institut die Infektion sicher feststellen.

20 Verdachtsfälle in Frankreich

In Frankreich gibt es 20 Verdachtsfälle auf Schweinegrippe. Wie das Institut für Gesundheitsüberwachung (InVS) am Dienstag mitteilte, werden 20 Personen mit verdächtigen Symptomen untersucht. Vorerst gab es in Frankreich aber keinen bestätigten Fall der gefährlichen Krankheit.

Schweinegrippe in Spanien und Schottland

Die Schweinegrippe hat inzwischen auch Europa erreicht. Spanien bestätigte am Montag den ersten Infektionsfall, zudem wurden zwei Erkrankungen aus Schottland gemeldet. Auch in Deutschland wurden erste Verdachtsfälle gemeldet, doch wenige Stunden später wurde nach Schnelltests in den meisten Fällen vorläufig Entwarnung gegeben. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte, seien derzeit drei Fälle ungeklärt. Ein entsprechender Verdacht bestehe bei einem aus Mexiko heimgekehrten Ehepaar sowie einem Mann, der ein Influenzavirus aufweise. Ob es sich dabei um den Schweinegrippe-Erreger handelt, war offen. Die Europäische Union riet von Reisen nach Mexiko und in die amerikanischen Grenzgebiete dringend ab.

In den USA stieg die Zahl der bestätigten Erkrankungen auf rund 50, Todesfälle gab es dort vorerst noch nicht. Die Ministerin für innere Sicherheit, Janet Napolitano, erklärte, die Gesundheitsbehörden bereiteten sich auf eine Pandemie vor, obwohl man davon ausgehe, dass diese nicht eintreten werden.

Erkrankungen in Kanada

Sechs bestätigte Erkrankungen gibt es bereits in Kanada. Unterdessen bestätigte Israel seinen ersten Schweinegrippe-Fall. Tests hätten ergeben, dass ein vor kurzem aus Mexiko zurückgekehrter Mann infiziert sei, berichtete der Rundfunk. Der Mann befinde sich im Krankenhaus. In Neuseeland bestätigte sich der Schweinegrippe-Verdacht bei einer Studentengruppe, die zu Studienzwecken Mexiko bereist hatte.

Der jüngste Verdachtsfall wurde aus Südkorea gemeldet. Dort wurde eine Frau nach einem Aufenthalt in Mexiko positiv auf die Schweinegrippe getestet. Das endgültige Ergebnis wird nach Behördenangaben frühestens am Mittwoch vorliegen. Die 51-Jährige befindet sich derzeit in Quarantäne und erhält antivirale Medikamente. Bei den übrigen 315 Insassen ihres Flugzeugs fiel der Test auf eine etwaige Erkrankung negativ aus.

Die Vorsichtsmaßnahmen wurden laut WHO überall erhöht. Russland, Hongkong und Taiwan erklärten, Durchreisende mit Grippesymptomen würden sofort in Quarantäne eingewiesen. In Asien herrschen aufgrund der Erfahrungen mit der Lungenkrankheit SARS und der Vogelgrippe besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen.

Im Wagen eines Intercity-Zuges in der westlichen Schweiz barst am Montagabend ein Behälter mit dem Schweinegrippe-Virus. Laut Polizei handelte es sich aber um eine für den Menschen ungefährliche Variante. Die Viren waren im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für dessen Genfer Zentrum bestimmt, um dort einen Test zur Erkennung der Schweinegrippe zu entwickeln. Die Behörden lösten umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen aus. (APA/AP/Reuters)