Säfte können Sie sich in allen Farben und Geschmacksrichtungen zu Gemüte führen: Trauben, Apfel, Birnen, Sauerkraut, Karotten sowie den klebrigsten aller Säfte, den Multivitaminsaft. Aber Bohnensaft? Auch den gibt's: In einer "Gebrauchsanweisung für Portugal" von Eckhart Nickel (Piper Verlag) lese ich: Ein Getränk, "ohne das man in Portugal nicht leben sollte, ist Kaffee. Und zwar nicht die dünne Filterplörre, die man in Mitteleuropa unaufgefordert serviert bekommt, sondern nach österreichischer Rezeptur zubereiteter Bohnenjus, wie ihn die subtilen Schweizer nennen: Heiß wie die Hölle, süß wie die Liebe und schwarz wie die Nacht." Anmerkung Eins: "Plörre" ist das bundesdeutsche Äquivalent zu unserem österreichischen "Gesöff". Anmerkung Zwei: Schade, dass Herr Nickel nicht dazugeschrieben hat, wie die subtilen Schweizer den Bohnenjus aussprechen: Bohnenschü? Bohnenschüss? Bohnentschüss? Bohnenjuss?

Von einem anderen ungewöhnlichen Saft berichtet die FAZ (11.4.2007): Eine australische Firma offeriert einen "King Island Cloud Juice", also "Wolkensaft" von der Königsinsel. Laut Herstellerangaben enthält jede Flasche exakt 9750 Regentropfen (wer's nicht glaubt: einfach nachzählen). Schmeckt gewiss nicht übel, aber ich wage zu bezweifeln, dass sich der Cloud Juice zu einer ernsthaften Herausforderung für den Gerstensaft entwickeln wird.

Gesetzt den Fall, den p.t. Lesern ist die Nachricht von der Existenz anderer exzentrischer Säfte zu Ohren gekommen: Dann bitte ich um Mitteilung.