"Smart Displays": Stift statt Maus

foto: der standard/spudich

Microsofts Haushalts-Initiative "Mira" zeigte bei der CeBIT erstmals Ergebnisse in Form konkreter neuer Produkte, den Smart Displays". Smart Displays sind berührungsempfindliche Flachbildschirme, die mit Stift statt Maus bedient werden und mit Hilfe der Wi-Fi-Funktechnik (Wireless LAN 802.11b) vom Schreibtisch entfernt und im Umkreis einiger Dutzend Meter benutzt werden können – als Fenster zum Internet beim Schmökern auf der Couch, bei einer Besprechung im Nebenzimmer, oder zum Planen des Familienwochenendes in der Küche. Die ersten Smart Displays von ViewSonic und Philips kommen in Deutschland derzeit zu Preisen ab 1200 Euro in den Handel.

Anders als TabletPCs, Microsofts zweiter Mobilitätsini-tiative der letzten Monate, sind Smart Displays keine in einen Bildschirm integrierten PCs. Die Rechenleistung bleibt auf dem Stand-PC, der nur ein Smart Display unterstützen kann. Ursprünglich sah die Mira-Initiative vor, dass der PC als eine Art Kleinserver dient und mehrere Displays bedienen kann; in der jetzigen Form ist nur ein Schirm pro PC möglich. Dafür verleihen Smart Displays begrenzte Mobilität, ohne dafür einen neuen Rechner kaufen zu müssen – obwohl vor allem die größeren Displays wie das Philips DesXcape um 1600 Euro so viel wie üblicherweise Rechner und Schirm kosten.

Mit Hilfe eines Stifts – am Arbeitsplatz natürlich auch mittels Tastatur – wird der PC über den Schirm wie gewohnt benutzt; in mobiler Form wohl hauptsächlich für Internet, E-Mail, Dokumente lesen und Musik vom PC, die über Kopfhörer oder eingebaute Lautsprecher gehört werden kann. Der Display-Ständer dienst gleichzeitig als Ladestation.

Die mobilen Schirme werden von einer Reihe von Herstellern gefertigt; Geräte mit 10 Zoll-Schirmen kosten etwa ab 1200 Euro, 15-Zoll-Schirme ab 1600 Euro. Liefertermine in Österreich sind noch nicht bekannt. (Helmut Spudich, DER STANDARD Print-Ausgabe, 14.3.2003)